Bildnachweis: Wird durch den Regisseur Ken Kawai selbst vertrieben

Nippon Connection 2016 - Japanisches Filmfestival

von Magnus Knoll

Da hätt ich doch glatt diese kleine Perle vergessen. Das Special war eigentlich schon geschrieben, bin in der Festivalliste dann aber doch noch auf deinen bekannten Namen gestoßen. Was sagt es über einen Film aus, ihn so schnell wieder aus dem Gedächtnis zu verbannen? 

Dabei hat The Sheep Story eigentlich alles, um sich langfristig im Gedankengut festzusetzen. Als doppelter Episodenfilm angelegt, erzählt er in der ersten Hälfte die etwas surreale Geschichte der unbenannten Adam & Eva, die sich im Großstadtdschungel zu verlieren drohen. Dabei erweist sich ein Schaf treuer als die Geliebte, doch böse Mächte greifen nach dem Wollknäul. Die zweite Episode handelt dann augenscheinlich unzusammenhängend von einem Mann mittleren Alters, der auf der Suche nach seiner Jugendliebe einer jungen Joggerin verfällt und auf Biegen und Brechen mit Avancen landen will, darüber aber seine Familie zu hintergehen/vernachlässigen droht. Im Verlauf der zweiten Episode, die inhaltlich deutlich mehr Substanz bietet, stellt sich dann natürlich die Verbindung zur vorangegangenen Episode heraus. Betitelt sind sie "Fantasie" und "Realität", doch jede Episode trägt Elemente der Bezeichnung der anderen in sich. 

The Sheep Story ist ein recht ungewöhnlicher Film, der sich lange nicht  auf ein bestimmtes Genre festlegen lässt. Ein Film, der scheinbar schlecht im Gedächtnis hängen bleibt, aber eigentlich alles mitbringt.

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