Cornwall im 18. Jahrhundert: An der Schmugglerbucht liegt ein kleines Dorf, dessen Bewohner, hauptsächlich Fischer, sich ihr Auskommen durch Schmuggeln verbessern. In der Bucht treibt auch der Pirat Black John (Bernard Lee, Der dritte Mann) sein Unwesen, dessen Aktivitäten der örtliche Herzog (Peter Cushing, Dracula) deckt. Black John lässt in der Bucht regelmäßig Schiffe an der felsigen Küste scheitern, indem er die Leuchtfeuer löscht. Gnadenlos ermorden die Strandräuber die Überlebenden. Als Christopher (John Fraser, Einst ein Held), der Sohn des Herzogs, einen der Piraten tötet, muss er fliehen, um Black Johns Rache zu entkommen ...
Eigentlich hat Die Bucht der Schmuggler eine nette Geschichte zu erzählen, die als Abenteuerfilm durchaus funktionieren kann. Doch so richtig überzeugen will der Film von John Gilling (Nächte des Grauens) nicht. Gilling hier nicht nur als Regisseur, sondern zugleich als Produzent und Drehbuchautor tätig, inszenierte einen Film, der mehr als Geschichte aus einem Groschenroman wirkt und sich klar an Hitchcocks Die Taverne von Jamaika bzw. dessen literarischer Vorlage Jamaica Inn von Daphne du Maurier orientiert. Immerhin hat der Film einige ansehnliche Action- und vor allem Fechtszenen zu bieten. Doch die Handlung wirkt bisweilen doch arg konstruiert. Ein Dorf voller Teilzeit-Schmuggler sieht seine Einkommensquelle versiegen, als ein Pirat, der eher eine Landratte als ein echter Seeräuber ist, mit seiner Truppe die Küste unsicher macht und Schiffe auf das Riff lockt, um sie zu plündern.
Gedeckt werden die Piraten vom örtlichen Magistraten (souverän, aber auch nicht mehr: Peter Cushing), der vom Piraten Black John erpresst wird, weil er das Geheimnis über den Sohn des Magistrats kennt und daher gegen die einheimischen Schmuggler im Nebenverdienst vorgehen soll. Der Sohn des Magistrats wiederum ist verliebt in die Tochter (Michèle Mercier, Luzifers Tochter) eines örtlichen Händlers (George Coulouris, Mord im Orient Express), der gegen die Piraten vorgehen will, aber ins Gefängnis gesteckt wird und zu allem Überfluss tötet der Sohnemann noch einen der Piraten. Nun kann nur noch der Straßenräuber mit dem klangvollen Namen Captain (William Franklyn, ...und ewig schleichen die Erben) helfen. So verwirrend wie die Handlung klingt, ist es auch inszeniert und so bleibt letztendlich nichts von diesem Film länger in Erinnerung. Die Bucht der Schmuggler ist nicht mehr als beliebige Durchschnittsware.