Für ihr Regie-Debüt im Stil einer rein observativen Dokumentation schöpft Juliette Binoche aus einem beachtlichen Fundus. Über hundert Vorstellungen, zahlreiche Proben, rund 170 Stunden Filmmaterial und zahlreichen bislang unveröffentlichten Szenen. Die minutiöse Kameraarbeit unter Beteiligung ihrer Schwester Marion Stalens hält in Nahaufnahmen Erschöpfung, Zögern und Frustration ungeschönt fest. Doch hinter all dem steckt mehr Selbstdarstellung als künstlerische Sinnsuche. Statt die elitäre und exklusive Bühnenwelt einem breiten Publikum zu öffnen, inszeniert Binoche sich selbst als Multitalent. Das Resultat ist überwältigend, allerdings weniger kreativ denn als egomanischer Exzess.