Die Zerrissenheit, die Gemma Blascos packendes Charakterdrama auf struktureller, thematischer und dramaturgischer Ebene durchzieht, erstreckt sich bis in den Titel. Der erscheint auf der Leinwand nur als “Fury”. Diese Inkarnation urwüchsiger Rage in der Protagonistin ist eines zahlreicher schillernden Sinnbilder, die der Stakkato-Plot heraufbeschwört und nie ausarbeitet. Der Versuch einer Reflexion über die verschiedenen gesellschaftlichen Erwartungen, wie Männer und Frauen mit Zorn umzugehen hätten, verliert die flirrende Inszenierung ebenso aus dem Blick wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Rache.