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Serienkritik: The Legend of Korra -Buch 2: Luft Volume.2

von Sebastian Pierchalla

Nachdem es in den ersten 7 Folgen der zweiten Staffel hauptsächlich darum ging neue Charaktere zu etablieren und bestehende Konstellation durcheinander zu wirbeln, erleben wir in den letzten 7 Folgen endlich die Auflösung all jener ungeklärten Fragen. Gleich die erste Folge schafft den perfekten Einstieg, denn in „The Beginnings – Part 2“ lernt der Zuschauer nicht nur, wie die Geschichte von Avatar Wan beendet wird, sondern auch welche Zusammenhänge zwischen Wan, Korra und den aktuellen Problemen auf der Welt bestehen. Bereits mit dieser Episode wird klar, dass das Staffel Finale der 2. Saison weitaus epischer wird als das gelungene Ende von Staffel 1, da einfach viel mehr auf dem Spiel steht.
Die Autoren bleiben natürlich ihrem Stil treu und so besteht weiterhin eine wunderbare Harmonie aus Action, Comedy und Drama, obwohl der allgemeine Ton der zweite Hälfe etwas düsteres ausfällt, als noch in frühen Episoden. Dies liegt vor allem daran liegt, dass die Beiden Comic relief Charaktere Bolin und Bumi größtenteils von Korra getrennt unterwegs sind und so natürlicherweise weniger Screentime bekommen. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder erheitert den aberwitzigen Geschichten von Bumi zu lauschen, oder Bolin dabei zu beobachten, wie er in einem Wandel von Selbstüberschätzung und Tollpatschigkeit von einem Schlamassel in den nächsten tritt.
Auch emotional entwickeln sich die Charaktere weiter, so zeigt Tenzin etwa zum ersten Mal einen Anflug von Schwäche, als er erkennt, dass er trotz jahrelangem Trainings nicht in der Lange ist, Korra in Zeiten der Not helfen zu können. Die Last wiegt doppelt schwer auf ihm, hat er doch das Gefühl, dass sein Vater Aang ihn speziell für jene Aufgabe ausgebildet hat.
Wie gewohnt wird die Handlung von beeindruckenden Bildern untermalt. Gerade die Geisterwelt ließ den kreativen Designern eine Menge Spielraum und den haben sie auch verdammt gut genutzt. Man fühlt sich des öfteren gar an Klassiker wie „Prinzessin Mononoke“ und ähnliche Werke erinnert, vor allem wenn es um das Design der Geister geht. Doch auch die reale Welt ist so schön wie wir sie in Erinnerung haben, egal ob sich die Figuren in den verruchten Nachtwelt von Republic City, den eisigen Wäldern des Südpols, oder den magischen Gärten der Lufttempel aufhalten, die Welt strotzt nur so vor Detailreichtum und wunderschönen Bildern.
Natürlich kann die Show auch nach wie vor auf akustischer Ebene überzeugen, vor allem die Tonabmischung im englischen Original ist einfach grandios.
Leider gibt es einem gewaltigen Minuspunkt, der die sonst so hervorragenden Eindruck der 2. Staffel schmälert. Der finale Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Korra und Unalaq, könnte langweiliger kaum ausfallen. Nachdem 12 Folgen auf eben jenen Showdown hinarbeiten muss man leider erwähnen, dass der Payoff des Ganzen eine einzige Enttäuschung ist. Aus Spoiler Gründen wird hier natürlich nicht auf den Inhalt eingegangen, es sei daher nur erwähnt, dass das Staffel Finale der ersten Saison weitaus besser inszeniert war.
Langsam zeigt sich auch die deutliche Schwachstelle gegenüber „Avatar: The Last Airbender“, denn während die Geschichte von Aang von Anfang an ein klares Ziel hat, ist Korra dazu verdammt von Staffel zu Staffel auf neue Gefahren zu treffen, ohne am Horizont den Ausblick auf das große Ganze zu haben. Die Charaktere und ihre Geschichten sind zwar gut genug, um mit diesem Konzept Erfolg zu haben, dennoch bleibt am Ende das Gefühl bestehen, dass hier irgendwie etwas fehlt.

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