Bereits Herzogs erste Arbeit Lebenszeichen war eine Parabel über die Gesellschaft, über den versuchten radikalen Ausbruch aus einer Welt der Hierarchien und Konventionen. Und auch der irreale "Auch Zwerge haben klein angefangen" bietet somit Stoff, der zum nachdenken anregt. Mit Kleinwüchsigen gedreht, mit äußerster Gewalt projiziert und somit den Zuschauer förmlich entgegen geworfen, war dies der Durchbruch für Herzog.
Etwas am Rande: "Nachdem bei den Dreharbeiten ein Darsteller von einem Auto überrollt wurde und später auch noch Feuer fing, versprach Herzog in einen Kaktus zu springen, falls alle die Dreharbeiten überleben würden. Dieses Versprechen hielt er auch ein und hatte darauf ein halbes Jahr unter seinen Verletzungen zu leiden." (Quelle)
Story: Die Bewohner eines Erziehungsheimes in einer abgelegenen, kargen Provinz planen einen Ausflug. Aus disziplinarischen Gründen dürfen einige der kleinwüchsigen Insassen nicht teilnehmen. Die Zurückgelassenen nutzen die Abwesenheit des Direktors und der meisten seiner Zöglinge zum Ausbruch aus der gewohnten Ordnung. Ohne angreifbaren Gegner von außen reagieren die Zwerge mit blinder Wut und ziellosen Vernichtungsaktionen. Der Aufsicht führende Erzieher nimmt einen der Rädelsführer in Gewahrsam und verschanzt sich auf dem Gelände. Als die Aggression der Anführer auch untereinander zunimmt und sinnlose Aktionen im Kreis laufen, bricht die Revolte schließlich zusammen.