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"Twilight" - Der Rückblick auf eine selbstlose Saga

von Thomas Repenning

Ich habe beschlossen bei diesem Schlussteil wirklich objektiv zu bleiben und zu versuchen mich weder über den kitschig-schäbigen zweiten-, als auch über den grauenhaft ennuyanten dritten Teil lustig zu machen. Die erste ''Twilight''-Adaption habe ich als »langatmige und ideologisch bizarre Vampir-Schnulze« interpretiert, die äußerste Ähnlichkeit mit grundliegenden Motiven des "Traumschiffs" hatte. Aber wie konnte ich auch ahnen dass mir drei Jahre- und Filme später diese aufgeblähte Lovestory mit unfassbar unwichtigen Nöten auch mal zu Herzen gehen würde! Viel zu schrecklich war doch zuerst die Erkenntnis dass es weitere Teile gibt. Aber ich hatte mir ja feierlich geschworen diesen Teil weniger mit den schlechten Streifen zu vergleichen. Der klare Punkt ist natürlich hier erstmal, dass alle Konflikte nun ein Ende nehmen und nicht so endlos fade in die Länge gezogen werden wie in den Vorigen. Außerdem werden Versprechen erfüllt und Verlangen gestillt und etwas Horror kommt endlich in die Klamotte herein: Nachdem Bella und Edward etwas Zeit für sich hatten, wächst in ihr ein Vampir-Mensch-Mutant-Baby heran, das oft dazu neigt sie von innen aufzufressen. Sehr nahe Ähnlichkeiten zu Polanskis Rosemaries Baby, aber endlich tritt so etwas wie Spannung ein. Die Kämpfe zwischen dem Werwolfs- und Vampirclan werden im großen Stil ausgetragen und das herkömmliche Gefühlscaos wird niedergemäht. Der Schmalz wurde weggepult und eine pulverisierende Finalstimmung um die drei Protagonisten beginnt (endlich). Da fragt man sich wo Bill Condon zuvor war. Doch natürlich entschuldigt ein guter Teil nicht drei ungalublich schlechte. "Twilight" bleibt bis in alle Ewigkeit eine der schlechtesten Romanadaptionen und sollte darauf hoffen kein Spin-Off zu erhalten, da ich mich ansonsten vergesse.


Nur für den Fall der Fälle, dass ihr das eben Gelesende gemocht habt:

[●REC] 

Vincent Gorez Filmkritk

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