Menschenskizze und Milieustudie verwebt Jawad Rahlib zu einem dokumentarischen Gesellschaftsdrama, das tiefergehende Fragen aufwirft, als das schlichte Konzept tragen kann. Das unilaterale Narrativ kritisiert eine Form struktureller Beschränkungen und sozialer Zwänge, nur um eine andere zu legitimieren. Dass schließlich das verheerende Erdbeben von 2023 das Leben der Hauptfigur und das Filmgeschehen erschüttert, enthüllt unfreiwillig den Einfluss der Kamera auf die scheinbar authentischen Ereignisse. So wird aus dem exemplarischen Porträt jugendlicher Resilienz und hart erkämpften Fortschritts eine Relativierung dokumentarischer Wahrhaftigkeit.