Naturdokumentationen sind immer wieder eine Bestätigung dafür, warum die auf eine High-Definition-Auflösung geprägte Blu-ray-Disc gegenüber der altehrwürdigen DVD eine mehr als offensichtliche Daseinsberechtigung inne trägt. Wer Menschen in sozialen Umfeld kennt, die sich immer noch vehement gegen die Anlegung eines Blu-ray-Players wehren, weil sie der DVD die Treue schwören, der sollte diesen Personen einmal zur gemütlichen Stunde in das Eigenheim bestellen und den Blu-ray-Player mit einer opulenten Naturdokumentation füttern. Und an dieser Stelle haben wir nun eine klare sowie unlängst preisgekrönte Empfehlung zu verkünden, die natürlich nicht nur zur Bekehrung, sondern auch zum Schwelgen in der unbändigen Blüte der Natur eignet: „Wildes Skandinavien“. Die 3,5 Jahre Drehzeit und über 281.000 zurückgelegten Reisekilometer haben sich zweifelsohne gelohnt. Über eine Lauflänge von 315 Minuten wird der Zuschauer vor den Fernsehschirm gefesselt und in die (womöglich noch) fremden Naturjuwelen des hohen Nordens gezogen.
Rezensiert man eine Naturdokumentation, die eben auch darauf versehen, die Fotografien gerne auch für sich allein sprechen zu lassen, läuft man immerzu Gefahr, die Erhabenheit der jeweiligen Illustration durch aufgeblasene Worthülsen totzureden. An dieser Stelle möchte ich daher nicht unbedingt das präsentierte Materie in einer handelsüblichen Kritik bearbeiten und damit auch zu werten, sondern versuchen, einen Einblick in das vielfältige Sujet zu unterbreiten, was an dieser Stelle wohl der sinnigere Schritt wäre. Bevor es damit losgeht, aber erst ein Wort zur Blu-ray-Scheibe höchstselbst: Diese nämlich zeigt sich in makelloser Aufmachung, die Bilder sind in einer derartigen Schärfe eingefangen, dass man sich in ihnen zeitweise zu verlieren glaubt, genau wie die Geräuschkulisse der vorgestellten Länder von einer ganz individuellen Akustik zehrt, die sich im Dolby Digital 5.1. auch mühelos zu entfalten weiß. Technisch ist die Blu-ray von „Wildes Skandinavien“ fraglos auf dem allerhöchsten Niveau anzusiedeln und ein purer Genuss für die Sinne.
Angefangen in Dänemark, dem Übergang zwischen Mitteleuropa und der skandinavischen Halbinsel, führt uns der Weg ebenso durch die schroffen Sümpfe Schwedens bis hin zu den Eismeeren Finnlands. „Wildes Skandinavien“ bietet dem Zuschauer einen reichhaltigen Einblick in die noch immer mit einigen Geheimnissen ausgestatteten Flora-und-Fauna-Kulisse Skandinavien, bestehend aus informativen Off-Kommentaren und der Stille, die die romantisierten Naturpanoramen einer eigenen Rhetorik unterzieht. Dass „Wildes Skandinavien“ gerade den Menschen Freude bereiten wird, deren Bezug zur Natur nach wie vor existent ist, erklärt von vornherein. Und genau für diejenigen, die sich die Zeit für die enorme Fülle an Videomaterial nehmen, um in die Nationalparks und Naturschutzgebiete, die funkelnden Metropolen und urigen Küstendörfern einzutauchen, wird sich die Investition in „Wildes Skandinavien“ auch rentieren.
Episodenliste:
1. Dänemark
2. Norwegen
3. Schweden
4. Island
5. Finnland
6. Grönland
7. Special: Das Abenteuer – Ein Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten