Netflix führt laut Bloomberg exklusive Verhandlungen mit Warner Bros. Discovery (WBD), nachdem der Streamingdienst ein Angebot über rund 30 Dollar pro Aktie für das Studio- und Streaminggeschäft abgegeben hat. Damit setzte sich Netflix in mehreren Bieterrunden gegen Paramount und Comcast durch. Zuvor warf Paramount Warner unfaires Verhandeln vor.
Branchenweit sorgt der mögliche Deal für erhebliche Unruhe. Hunderte Filmschaffende warnten in einer anonymen E-Mail an den US-Kongress vor einer „wirtschaftlichen und institutionellen Krise“ in Hollywood. Die Gruppe verweist auf die marktbeherrschende Position von Netflix und entschied sich aus Angst vor Vergeltung gegen eine Unterzeichnung.
Besonders kritisch wird Netflix’ Umgang mit dem Kinofenster gesehen: Der aktuelle Vorschlag sieht laut Variety lediglich zwei Wochen im Kino für neue Warner-Filme vor, bevor sie zu Netflix wandern. Viele Branchenbeobachter*innen bezweifeln, dass der Konzern langfristig mehr Filme regulär ins Kino bringen würde.
Parallel dazu plant das US-Justizministerium unter Donald Trump eine mehrjährige Untersuchung zu Netflix’ Lobbyarbeit im Zusammenhang mit dem möglichen WBD-Deal. Die Behörde prüft mögliche Kartellrechtsverstöße.