Boykotts sind für Disney ein alter Hut (siehe z.B. hier), doch diesmal wird nicht das Mickey Mouse Imperium boykottiert, nein, diesmal will der Konzern selbst einen Boykott als Option in Erwägung zu ziehen. Dabei will Disney keine Kinokette, VOD-Anbieter oder Streamingportal boykottieren, sondern den US-Staat Georgia.
Der Grund: In Georgia wird aktuell ein Gesetzentwurf geprüft, der es möglich macht Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung zu diskriminieren. Offiziell soll dieses Gesetz die Religionsfreiheit stärken. Kritiker nennen den Gesetzentwurf aber eine staatliche Erlaubnis, um Menschen, deren Sexualität keinem konservativen Weltbild angehört, zu benachteiligen.
Zu diesen Kritiker zählt such Disney. Die drohten nun damit die Pinewood Studios nahe Atlanta, der Hauptstadt von Georgia, nicht mehr für Dreharbeiten zu berücksichtigen. Disney drehte dort bislang viele seiner Blockbuster. Aktuell wird dort „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ gedreht.
Der republikanische Gouverneur Nathan Deal muss sich bis zum 3. Mai entscheiden, ob der das neue Gesetz durchwinkt. Sollte er das tun, so wird Disney die Pinewood Studios in Georgia verlassen, was durchaus einen imposanten, wirtschaftlichen Schaden für die Filmindustrie des Staates haben wird. Natürlich würde der Weggang von Disney auch Arbeitsplätze kosten. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben muss, dass der Dreh in Georgia teils immense Steuervorteile bringt. Auf diese will der Konzern aber verzichten, sollte das neue Gesetz kommen.
Was haltet ihr von Disneys Boykott-Drohung?