Bildnachweis: © NFP | Tilikum in Gabriela Cowperthwaites Doku „Blackfish“

Elendes Ende: Orca aus Doku "Blackfish" stirbt in SeaWorld

von Lida Bach

Ist es blanker Zynismus, das übliche Medienprozedere und eine völlig verzerrte Selbstwahrnehmung? Die Worte von SeaWorld Geschäftsführer Joel Manby sind wohl der abgeschmackteste Kommentar, der in den vergangenen Wochen zum Tod eines aus Film und Fernsehen bekannten Individuums abgegeben wurde.

„Tilikum hatte und wird weiterhin einen besonderen Platz in den Herzen der SeaWorld-Familie haben. Mein Herz ist bei unserem Team, dass für ihn wie für ein Familienmitglied sorgte.“  

Der Orca gelangte 2013 zu trauriger Bekanntheit dank Gabriela Cowperthwaites Doku Blackfish, die das grausame Schicksal der Tiere in dem Vergnügungspark beleuchtete. Während die hochgelobte Reportage die öffentliche Wahrnehmung von SeaWorld veränderte, vermochte sie ihrem Protagonisten nicht zu helfen.

Nach Jahrzehnten in Gefangenschaft starb Tilikum mit 36 Jahren in SeaWorld Orlando an nicht näher spezifizierten „ernsthaften Gesundheitsproblemen“. Der Orca war eines der wichtigsten Zuchttiere des Parks und geriet national in die Schlagzeilen, als er 2010 seine Trainerin Dawn Brancheau vor Augen der Zuschauer zu Tode brachte.

Zuvor war Tilikum in zwei weitere Todesfälle verwickelt. Das traumatische Training und die qualvolle Gefangenschaft hatten ihn aggressiv gemacht. Im März vergangenen Jahres verkündete SeaWorld, es würde sein Zuchtprogramm sowie Vorführungen mit Orcas einstellen. Regisseurin Cowperthwaite fand passende Worte für seinen Tod.

„Tilikums Leben war so unglaublich tragisch. Er hatte ein schreckliches Dasein, er verursachte unaussprechlichen Schmerz, wenigstens sein Kapitel ist nun vorbei. Jetzt müssen wir unsere Aufmerksamkeit den anderen Wahlen in Gefangenschaft zuwenden. Das ist ganz klar ein Modell, bei dem niemand gewinnt.“

Habt ihr "Blackfish" gesehen und wie steht ihr zu Tiershows wie SeaWorld?

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