Das Böse hat einen neuen Gegner. Oder besser gesagt: einen alten und das im doppelten Sinne. In seinen bekanntesten Rollen als Captain Jean-Luc Picard in Star Trek und Professor Xavier in der X-Men-Reihe ist Patrick Stewart die Verkörperung von Intellekt und Anstand. Auch privat tritt der 1940 in West Yorkshire geborene Schauspieler und Regisseur für seine sozialen und demokratischen Überzeugungen ein.
Zuletzt äußerte sich Stewart anlässlich der Premiere von Logan auf der Berlinale-Pressekonferenz kritisch über Brexit. Größere Sorgen machen dem mit seiner Frau in Brooklyn lebenden Künstler offenbar die politischen Auswüchse in seiner Wahlheimat. Die soll bald sein amtliches Heimatland sein. Er möchte US-Bürger werden und nennt als Anlass dafür Donald Trump. Kein Grund zur Freude für den Präsidenten.
Im Interview mit The View erklärte der Mime, sein Einbürgerungsantrag sei womöglich das einzig Gute, das aus der Wahl resultiere. Als das Magazin weiter nachhakte, erwiderte er: „Weil ich auch ein Amerikaner sein will. Alle meine Freunde in Washington sagen: ‚Es gibt eine Sache, die du tun kannst. Kämpfen, kämpfen; Widerstand leisten, Widerstand leisten’ Doch das kann ich nicht, da ich kein US-Bürger bin.“
Aus seiner Abneigung gegen Trump macht Stewart keinen Hehl. Bereits im Februar berichtete er auf Twitter, dass es ihm beim Gedanken an den Staatsmann ähnliche ginge wie Heinrich Heine. Anders als der Dichter will der Darsteller es nicht bei schriftlicher Systemkritik belassen. Erverkündete nämlich auch, er sei nach Washington gereist, um sich Rat von Insidern zu holen, wie nach Trumps Wahlsieg vorzugehen sei.
Wie denkt ihr über Stewarts Absichten und welchen Einfluss messt ihr dem politischen Engagement Prominenter bei?