Das dritte Quartal des Jahres ist vorüber und es gab wieder eine Menge zu entdecken - im Kino. Wir haben einmal die Kinoneustarts des Quartals zusammengetragen, die von uns am besten bewertet wurden. Dazu haben wir euch unser Fazit des jeweiligen Films eingefügt. Klickt einfach auf das Poster und ihr gelangt sofort zur kompletten Kritik. Die goldene Punktzahl, um in dieser Liste dabei zu sein, ist 7,5. Filme mit gleicher Punktzahl haben wir alphabetisch sortiert.
Was waren eure Kinohighlight des Quartals und welche der unten stehenden Filme habt ihr gesehen?
9: Good Boys - Nix für kleine Jungs
Dank toller Hauptdarsteller, einem grandiosen Comedy-Timing und einer allgegenwärtigen Kurzweiligkeit erweist sich „Good Boys“ als sehenswerte Komödie, die trotz aller Derbheiten das Herz am rechten Fleck hat.
7,5 Punkte
8: Leid und Herrlichkeit
Als linear verstandene Geschichte mit Spannungsbogen und erzählerischem Sog funktioniert “Leid und Herrlichkeit“ nur bedingt, das ist aber auch eindeutig nicht Almodóvars Anliegen. Vielmehr zeigt der Film sich als autobiografisch inspiriertes Porträt, das auch losgelöst von diesem Kontextwissen als Charakterstudie der Hauptfigur überzeugen kann und vor allem im Kleinen, in einzelnen Szenen und Aufnahmen eine mitunter schmerzhafte Intensität entfaltet.
7,5 Punkte
7: Shaun das Schaf - Der Film: Ufo Alarm
Mit der allerersten direkten Fortsetzung findet Aardman nach "Early Man" wieder zurück in die Spur. "Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm" mag zwar die unkonventionelle Frische des Vorgängers etwas abgehen, dennoch sorgt der Film dank knuffiger Charaktere, lustigen Popkulturreferenzen und zahlreichen visuellen Einfällen für durchweg gute Unterhaltung bei Jung und Alt. Ein wahrer "Blökbuster", den sich sowohl Neueinsteiger als auch Fans keinesfalls entgehen lassen sollten.
7,5 Punkte
6: Systemsprenger
Ein Spielfilmdebüt auf einer Wellenlänge mit seiner problematischen Hauptfigur: Nora Fingscheidts aufwendig recherchierter, gleichermaßen packender und hochsensibler Wettbewerbsbeitrag triff das Publikum mit voller Wucht, genau wie die Bären-würdige Schauspielleistung Helena Zengels. Konsequent verweigert sich die Regisseurin narrativen Ausflüchten und Rettungsphantasien. Das im gesellschaftlichen und filmischen Diskurs weitgehend vernachlässigte Thema kommt mit einem hohen Risiko zum Sozialkitsch, doch bei allem Mitgefühl für die gebeutelten Figuren vertraut die Story voll auf die weit nachhaltigere Wirkung rauer Authentizität.
7,5 Punkte
5: Diego Maradona
Nach "Senna" und "Amy" beschäftigt sich Regisseur Asif Kapadia in seiner neuen Dokumentation erneut mit dem tragischen Schicksal einer Ikone: Diego Maradona, dem besten Fußballspieler aller Zeiten, der so tief abstürzte, wie kaum ein anderer. "Diego Maradona" ist ein beklemmendes, mitreißendes und tieftrauriges Portrait über Leid und Herrlichkeit, über Triumph und Zerstörung. Weit mehr als nur eine Fußball-Doku, vielmehr Pflichtprogramm für alle, die aufmerksames und bedrückendes Kino erfahren wollen. Großartig.
8 Punkte
4: A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando
Eine Reihe, die für anhaltend hohe Qualität steht. Pixar steckt auch in "Toy Story 4" wieder dermaßen viel Liebe, Gefühl, Spaß und clevere Ideen hinein, sodass jede Altersgruppe voll auf ihre Kosten kommt.
8 Punkte
3: Vox Lux
Als grotesker Zerrspiegel der Realität entfaltet "Vox Lux" eine ebenso betörende Wucht wie als Meditation über das Verhältnis zwischen Popstars, der Popkultur und dem Terror der Gegenwart. Nach "The Childhood of a Leader" hat Brady Corbet seinen nächsten fantastischen Volltreffer gelandet, der dem Pop als sensible Coming-of-Age-Erzählung zunächst sein größtes Versprechen über die schillerndsten Oberflächen raubt und sich spätestens in der radikal anders gelagerten, zweiten Hälfte zu einer tragisch-überspitzten Beobachtung von der Vollendung der Traumatisierten hin zur von sich selbst entfremdeten Ikone beschreibt.
8 Punkte
2: Ad Astra - Zu den Sternen
Mit „Ad Astra – Zu den Sternen“ wagte sich auch James Gray an das Science-Fiction-Genre heran und nahm es mit Leichtigkeit mit den großen Weltraum-Filmen des letzten Jahrzehnts auf. Auf originelle Weise verbindet er künstlerische Bildsprache, spannungsgeladene Actionsequenzen und psychologische Charakterstudie, die den Zusammenprall von Materie und Materie, Mensch und Materie sowie Mensch und Mensch im Weltraum abbilden. Ein mutiger Film, der die Spannweite voll ausnutzt und damit den Weiten des Weltalls alle Ehre macht.
8,5 Punkte
1: Midsommar
„Midsommar“ ist ein sensorisches Erlebnis. Ein Film der einen gefangen nimmt und dabei keinen Hehl daraus macht, was er vorhat. Durchdringend im Spiel seiner grandiosen Darsteller und den gleichsam wunderschönen wie (alp-) träumerischen Bildern, erschütternd in seinen radikalen Parts und allgegenwärtig befremdlich. Spätestens jetzt sollte man sich den Namen Ari Aster merken!
8,5 Punkte