Sie gehört zu den großen Stars des amerikanischen Kinos und erlebt momentan eine Art zweiten Karriere-Frühling: Nicole Kidman. Ab dem 14. März wird sie im Crime-Drama Destroyer in der Hauptrolle zu sehen sein und erneut unter Beweis stellen, zu welch vielfältigenwie eindrucksvollen Performances sie in der Lage sein kann. Anlässlich dieses Kinostarts wollen wir euch in dieser Liste 10 sehenswerte Filme präsentieren, in denen Nicole Kidman mitgewirkt hat - oder die sie erst sehenswert machen konnte. Viel Spaß!
Diesist eine Liste von Souli.
10: Stoker
Park weiß wie er seine filmischen Mittel einzusetzen hat und nicht immer hauptsächlich durch Dialoge, sondern die Geschichte vor allem durch die strukturierte Deklamation seiner Aufnahmen formuliert – Dabei ist die symbolische Leseart auch hier wieder für jeden Zuschauer durchaus vielseitig anzunehmen. Wenn Park Chan-wook in seinen nächsten US-Arbeiten eine ähnliche Qualität vorlegt, die sowohl den optischen Ansprüchen standhält, aber auch den handlungstechnischen Kriterien gerecht wird, ohne sich durch den Hollywoodfleischwolf drehen zu lassen, dann dürfen wir Park bereits im Vorfeld hallende Ovationen für all das spenden, was in Zukunft noch kommen wird.
9: To Die For
In "To Die For" bewies sich Nicole Kidman – hier gleichermaßenbedrohlich wie erotisch - bereits als spannendes Zugpferdschwarzhumoriger Stoffe. In diesem Fall inszeniert Gus van Sant einebitterböse Mediensatire, bei der dem Zuschauer das Lachen nichtselten im Halse stecken bleibt.
8: Die Verführten
Die raffinierte Parabel besticht ebenso durch schauspielerische Glanzleistungen wie durch das ausgeklügelte Arrangement von Allegorie und Interaktion. "Die Verführten" ist eine Geschichte von Trugbildern: moralischer, emotionaler und psychologischer Natur. Vor allem jedoch ist es eine genüssliche Demaskierung einstudierter Heuchelei, sowohl vor anderen als auch vor sich selbst.
7: Birth
Jonathan Glazer gelingt zwar kein unumstrittenes Meisterwerk, aber auf seine eigensinnige Art berauschend ist dieser in ausgewählten Momenten sehr mutige und tiefgründige Film allemal. Großen Anteil daran haben neben dem Regisseur der tolle Cast und besonders der sensationelle Score von Alexandre Desplat, der einen mehr als einmal die Schuhe auszieht.
6: The Others
"The Others" scheint „nur“ ein gut gemachter Genrefilm nach erprobter Mischung der alten Schule, ist in Wahrheit aber tatsächlich in Sichtweite mit den großen Vorbildern, welche letztendlich nicht kopiert werden, sondern nur im Ansatz Pate stehen. Viel zu abgeklärt und tiefgründig ist der Film in seiner eigentlichen Essenz, die er einem erst spät gänzlich ausbreitet. Ein menschliches Drama um Verzweiflung, Leid, Liebe, Schuld, Sühne, festhalten und loslassen, eingestehen und vergeben, akzeptieren statt verdrängen. Egal, wie grausam die Wahrheit doch ist. Umwerfend schön präsentiert, schaurig, spannend und traurig. Ein großer Wurf.
5: Rabbit Hole
So funktioniert herausragendes Erwachsenenkino für ein Publikum, welches sich bereit erklärt, emotional herausfordert zu werden. Ohne sich einfachen Lösungen hinzugeben, beschreibt "Rabbit Hole" nicht nur die Verlustschmerzen eines Paares, sondern schenkt auch Zuversicht, sich gegenseitig wieder in die Spur zu bringen. Das ist bedrückend und spendet gleichermaßen Hoffnungen – und famos gespielt ist der Film auch noch.
4: Moulin Rouge
Baz Luhrmann begibt sich mit „Moulin Rouge“ auf ebenso mutiges wie radikales Terrain und inszeniert ein Liebesdrama als experimentelles Musical, in dem Vergangenheit und Moderne innovativ verschmelzen. Zwischen den opulenten Performance-Exzessen des Ensembles und dem beachtlichen Stilwillen feiert der Film jegliche Form von Emotionen. Ein mitreißender Rausch.
3: The Killing of a Sacred Deer
Es ist immer wieder schön zu sehen, dass neben dem generischen Blockbuster auch Konstanten für qualitatives Kino abseits des Mainstreams existieren. Eine dieser Konstanten trägt den Namen Yorgos Lanthimos, denn nach "Dogtooth" und "The Lobster" schafft es der griechische Regisseur erneut einen außergewöhnlichen Trip durch eine psychedelische Welt zu inszenieren und das Publikum mit Moralzerwürfnissen und einer Prise bitterbösem Humor in Argwohn zu versetzen. Dabei schafft es Lanthimos das Grundkonstrukt einer Rachegeschichte, von dem schon aberdutzende Male Gebrauch gemacht worden ist, auf eine einzigartige Weise neu aufleben zu lassen. Der Streifen hat raffinierten Biss, den nötigen Mut und scheut sich keine Sekunde dies zu verbergen. "The Killing of a Sacred Deer" ist feinste Unterhaltung der skurrilen Sorte und eines von Lanthimos stärkeren, wenn nicht sogar das stärkste Werk seiner bisherigen Filmografie.
2: Dogville
"Dogville" ist aber nicht nur eine Charakterstudie einer Gesellschaft, der Film ist zusätzlich noch die vollkommene Dekonstruktion und Reduktion des Mediums Film. Eigentlich nie war ein Film weniger Film und mehr Theater. Episches Theater, und zwar nicht in der Form, wie heute jeder zweite Jugendliche alles „episch“ findet, sondern episches Theater in Anlehnung an Bertolt Brecht. Es gibt den auktorialen Erzähler, der fast schon ununterbrochen das Geschehen beschreibt, nacherzählt und kommentiert. Die Schauspieler agieren unterkühlt und behalten stets eine große Distanz zu ihren Rollen, Gefühle werden sowieso so gut wie keine gezeigt. Und doch sind die Figuren unheimlich ambivalent. Die Kamera steht stellvertretend für den Zuschauer, der sich ohne Hindernisse und mal nach links, mal nach rechts schauend, mitten im Geschehen befindet
1: Eyes Wide Shut
Als einer der gewichtigsten Beziehungs- respektive Geschlechterfilme überhaupt darf sich "Eyes Wide Shut" als durchgehend faszinierendes Vermächtnis des überlebensgroßen Stanley Kubrick definieren lassen. In seinem Abschiedswerk thematisiert das britische Genie die allgemeine Wahrnehmung von Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft und findet darüber Zugang zur Bedeutung von Sexualität und Ängsten innerhalb unserer gesellschaftlichen Mitte. Ein berauschendes, mysteriöses, psychoanalytisches, aber vor allem wahrhaftiges Jahrhundertwerk.