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Amerika im Jahr 1963, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges: Die einsame Elisa arbeitet in einem geheimen Regierungslabor, wo sie ein Leben in völliger Stille und Isolation führt. Ihr Leben ändert sich für immer, als ihre Kollegin Zelda ein geheimes Experiment entdeckt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Sommer 2016 besuchte der US-Komiker Andy Richter (Arrested Development) für die Late-Night-Show  Conan das Haus von Pacific Rim-Regisseur (hier zu sehen). Richter staunte nicht schlecht, wie der mexikanische Filmemacher eingerichtet war. Überall waren Kreaturen zu sehen. Egal ob Frankensteins Monster, die besessene Regan aus Der Exorzist oder eine lebensechte Wachsfigur von Edgar Allen Poe. Das überraschte aber wohl nur diejenigen, die sich mit dem Werk von del Toro noch nicht beschäftigt haben. Dass der füllige Brillenträger ein Herz für die Wesen der Nacht hat, sollte jedem klar sein, der zumindest zwei Filme des Regisseurs gesehen hat. Ähnlich wie sein Kollege, der Beetlejuice-Schöpfer Tim Burton, gehört del Toro zu der Art von Mensch, die Empathie für Monster empfinden, weil diese im Grunde nicht mehr sind, als ein Sinnbild für die Verstoßenen.

Über Verstoßene hat del Toro schon oft Filme gemacht. In The Devil's Backbone sowie Pans Labyrinth flüchten zwei Kinder vor dem Schrecken des Krieges und Faschismus in eine düstere Welt der Phantasie und in Hellboy kämpft der Titelheld nicht nur gegen böse Dämonen, sondern auch mit der eigenen Bestimmung, die er nicht akzeptieren will. Del Toro war und ist immer dann am besten, wenn er sich auf Außenseiter konzentriert und dabei sein Können als Filmemacher ohne Hürden vom Studio voll entfalten kann. Das gelingt ihm nun auch in Shape of Water - Das Flüstern des Wassers, der Anfang März die Chance hat insgesamt 13 Oscars zu gewinnen (siehe hier).

Im Zentrum des Film steht die stumme Putzkraft Elisa (hinreißend: , Paddington), die in den 1960er Jahren, zur Blütezeit des Kalten Krieges, in einem unterirdischen Laborkomplex der US-Regierung mit Besen, Mob und Tuch für saubere Flure, Labore und Toiletten sorgt. Alleine dies hat schon eine unglaubliche Phantastik inne. Es ist schwer zu glauben, dass in solch einer streng geheimen Anlage Putzkräfte ein- und ausgehen können, als wäre es eine normale Fabrik. Aber das unterstreicht nur noch mehr den märchenhaften Charakter des Films, der ähnlich wie Pans Labyrinth mit einem Off-Erzähler beginnt und einer Kamerafahrt, die von der ersten Sekunde an klar macht, welche Richtung Shape of Water - Das Flüstern des Wassers einschlagen wird.

Del Toro bereichert das Märchen allerdings mit immens intensiver Realität. So ist die stumme Elisa nicht die Einzige, die von der Gesellschaft verstoßen wurde. Auch ihre  Kollegin Zelda (Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen) steht unten im System wegen ihrer Hautfarbe und Elisas  Nachbar Giles (Richard Jenkins, Spotlight) wurde sogar aus seinen Job geworfen, weil er homosexuell ist und nun nostalgisch und melancholisch auf seiner Couch sitzt, alte Musicals ansieht und von er einer besseren Vergangenheit träumt, die sich für ihn einzig in den alten Tanzfilmen wiederfindet. Die Figuren in Shape of Water - Das Flüstern des Wassers sind nicht nur Außenseiter, es sind verlorene Existenzen.

Dazu zählt auch Richard Strickland (, Take Shelter - Ein Sturm zieht auf), der Regierungsbeamte, der eines Tages im Labor mit einem Amphibienmenschen (, The Bye Bye Man) auftaucht. Strickland ist klar und ohne Zweifel der Antagonist der Geschichte. Er  verkörpert das Elitäre, bzw. deren Exekutive, und Konservative. Für ihn ist alles was nicht menschlich und nach seiner Moralvorstellung agiert ein Schandfleck. Doch obwohl das die Figur zu einem großen Unsympathen macht, so gelingt es Shannon und dem Drehbuch von del Toro und Co-Autorin Vanessa Taylor (Game of Thrones) doch, dass auch diese Dämon in Menschengestalt, im Grunde ein Außenseiter ist. Auch deswegen, weil sich seine Welt und Werte ändern und er dem nichts weiteres entgegen zu setzen hat als Gewalt und Ignoranz.

In dieser Welt der Outsider ist es tatsächlich Elisa, die noch am glücklichsten wirkt. Ihr Leben besitzt für ihre Verständnisse eine klare, durch strukturierte Normalität, zu der neben dem täglichen Frühstücksei auch die morgendliche Masturbation in der Badewanne gehört. Del Toro und Taylor tun gut damit, ihrer Elisa dies zu erlauben. So wirkt die Figur trotz ihres Handicaps nie wie ein Opfer, sondern viel mehr wie eine selbstbewusste Frau, die sich arrangiert hat mit ihrer Situation und im Grunde nicht wirklich das Gefühl hat, sie sei etwas besonderes, auch wenn ihr sehr wohl bewusst ist, wie andere sie sehen.

Im Grunde erzählt die Produktion von einem Kampf zwischen zwei Schichten. Die eine, die sich selbst für die Normalität hält, und die andere, die versucht in diesem System sich nicht ihrer Individualität berauben zu lassen. Del Toro und Taylor haben mit Shape of Water - Das Flüstern des Wassers nicht nur eine phantastische, märchenhafte Romanze erschaffen, sondern durchaus auch einen Kommentar zur aktuellen Zeit unter der Trump-Regierung. Aber keine Sorge, del Toros zehnter Spielfilm lässt sich auch ganz einfach ohne Metaphorik und Deutungs-Leserei genießen. Alleine Visuell erweist sich Shape of Water - Das Flüstern des Wassers als enorm kraftvolles Werk. Kaum zu glauben, dass der Film nur 50 Millionen US-Dollar gekostet haben soll.

Angereichert wird Shape of Water - Das Flüstern des Wassers außerdem noch mit einer Liebeserklärung ans Kino. Das zeigt sich nicht nur mit einer Traumsequenz und einer Szene, in denen das Wesen aus dem Wasser das Kino kennen lernt, zeigt, sondern auch daran, dass del Toro die Überwältigungsmechanik des Kinos auch selbst anwendet und sich berauscht von der eigenen Phantasie am Ende kaum noch an die Regularien der Logik und vor allem Realität hält. Er lässt dem Märchen irgendwann freien Lauf und zelebriert damit gleichsam den Sieg und die Schönheit des Individuellen. Mag sein, dass er dabei hin und wieder auf recht verstaubte Werkzeuge zurückgreift, wie Fred Astaires Cheek to Cheek, der bereits bei der Verwendung in The Green Mile alles andere als wirklich gewagt und überraschend war.

Fazit

Auch wenn Guillermo del Toro mit „Shape of Water - Das Flüstern des Wassers“ ein Märchen aus der Vergangenheit erzählt, ist sein Film doch auch ein Kommentar zur gegenwärtigen, politischen Situation und ein klare Statement für Individualität und Selbstentfaltung. Was das Ganze so besonders macht, ist wie er seine Botschaft übermittelt. Denn auch wenn er oft und gerne mit der Faust der Phantasie auf den Tisch haut, ist es vor allem die Liebe, die er hier in allen Facetten und Formen feiert und genau mit dieser Liebe ist auch Film entstanden. Dies ist überall zu sehen und zu spüren. Del Toros bestes Werk seit „Pans Labyrinth“.

Kritik: Sebastian Groß

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