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Alternativen zum Xenomorph - Unheimliche Wesen aus fremden Welten

von Constantin Wieckhorst

Zur Kreatur:
Die bekommen wir erst sehr spät in seiner vollen Pracht zu Gesicht, genau genommen erst im Showdown. Der spielt sich auch relativ unspektakulär in einem Keller irgendwo in Südamerika ab, dabei hat unser possierliches Muttertier eine ziemlich weite Reise hinter sich und hat optisch einiges zu bieten. Dieser sonderbare Zyklopen-Kalmar stammt nämlich vom Mars und wurde bei einer menschlichen Raummission mitgeschleppt. Fortan haust er aus nicht näher erklärten Gründen in jenem kargen Gewölbe und glibbert da vor sich hin, hat aber ein paar menschliche Handlanger rekrutiert, mit deren Hilfe er seine pulsierenden und mit einer rhythmischen Melodie herumbrummenden Eier bis nach New York verschifft. Damit will er die Weltherrschaft an sich reißen, wie das über besagte Eier konkret geschehen soll, bleibt allerdings unschlüssig. Zumindest sorgen die bei einer Detonation für eine gehörige Sauerei und sondern ein grünes Gesocks ab, welches die Unglücksraben in ihrer Nähe buchstäblich zerfetzt. Sieht verdammt schlotzig aus, bekommt man leider nur halbwegs selten zu sehen.

Über den Film selbst:
Regie bei dieser italienisch-deutschen Sause aus dem Beginn der wilden 80er führte der berüchtigte Luigi Cozzi, der kurz zuvor schon mit Star Crash – Sterne im Duell das wohl erste und gleichzeitig tolldreisteste Star Wars-Rip Off aller Zeiten ablieferte und sich hier auch munter bei allem bedient, was nicht bei Drei aus dem Ei gepellt war. Die eher an überreife Avocados erinnernden Eier sehen denen von unser aller Lieblings-Xenomorph „verblüffend“ ähnlich, ansonsten wird hier über weite Strecken beinah so was wie eine Agentengeschichte erzählt, angereichert mit gelegentlich ziemlich saftigen Splatter und reichlich Italo-Unfug aus einer Zeit, als das noch herrlich natürlich aus der Hüfte daher gefeuert wurde. Ist weit weg von großer Filmkunst und auch nicht immer unbedingt aufregend, verfügt aber über so einige prägnant-kuriose Momente und macht auf seine Weise viel mehr Spaß, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Und hat einen saugeilen Score von Goblin, was allein schon das Ansehen – bzw. eher Anhören – rechtfertigt.

Das Fazit unserer Moviebreak-Kritik lautet wie folgt:
Trash Ahoi. Nichts anderes kann ein Film wie „Astaron – Brut des Schreckens" sein und viel mehr ist hier auch beim besten Willen nicht drin. Es gibt diesbezüglich sogar noch wesentlich „bessere“ Filme, aber auch dieses Exemplar hat das gewisse Etwas. Eine Mischung aus Selbstvertrauen, trotzdem noch gesunder Selbstwahrnehmung und dieser Spur Dreistigkeit, die heute jede fünftklassige Billo-Produktion für sich beansprucht, ohne dafür tatsächlich einen Beweis zu liefern. Gut ist das in keinem Paralleluniversum – aber in den meisten schwer sympathisch.

Wo zu finden:
Aktuell tatsächlich im Paket von Prime Video für Abonnenten kostenlos anzusehen, wenn auch nur in der kürzeren, deutschen Kinofassung. In der europäischen Langfassung auf DVD und Blu-ray u.a. in einem schicken Mediabook von XT Video erhältlich, inzwischen aber schon weitestgehend nur noch zu „Liebhaber-Preisen“ jenseits von Gut und Böse.

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