Das Grauen verbirgt sich in einer bestechend idyllischen Inszenierung. Olga Lucovnicovas mit dem Kurzfilmpreis gekürte Doku kehrt zurück an einen Kindheitsort, dessen pittoreske Harmlosigkeit vertuschte Traumata birgt. Mit beeindruckender Feinfühligkeit nutzt die Regisseurin das filmische Medium zur direkten Täterkonfrontation und psychologischen Aufarbeitung. Das Resultat ist umso verstörender aufgrund der bukolischen Ästhetik und kompromisslosen Wahrhaftigkeit. Statt Sühne oder auch nur Schulderkenntnis bleibt die Maskerade braver Beschaulichkeit. Wie es die Regisseurin sagt: Das Schlimmste ist die Gleichgültigkeit.