Bildnachweis: © Günther Kurth

Berlinale 2022

von Lida Bach

Keiner redet mit mir“, klagt sogar die heranwachsende Titelperson angesichts des offenkundigen Desinteresses Günther Kurths und Tine Kuglers, die seine Jugend im Ostberliner Plattenbau-Ghetto mittels animierter Einspieler und selektiver Auslassung zum sozialmoralistischen Paradigma stilisieren. Der bürgerliche Blickwinkel prägt die Langzeit-Doku, die unter dem Deckmantel der Milieustudie elitäre Klischees und Neo-liberale Narrative bestätigt. Geködert mit medialer Aufmerksamkeit, wird das Prekariat für Mittel - und Oberschicht Objekt eines Unterhaltungsspektakels, das eiserne Klassenhierarchien und Sozialdiskriminierung ausblendet.

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