Jedes der starren Panoramen, die abfotografiert und zu einer wahrhaftig bestialischen Dystopie zusammengesetzt wurden, ist ein Schlag mit dem Holzhammer. Rithy Panh, der auf der 70. Berlinale für seinen Wettbewerbsbeitrag Irradiated den Dokumentarfilm-Preis gewann, sieht sich damit in der Tradition von La Fontaine, den Gebrüdern Grimm, Voltaire, Orwell, Marx und Aesop. Deren philosophische Tiefe, sittenkritische Ironie und märchenhafte Morallehre sind jedoch das Gegenstück seines zivilisationspessimistischen Schreckenskabinetts, das Konfliktstoff kalkuliert ausschlachtet und zwar maximal blutig.