Bis auf eine gnadenlos pseudo-reflektorische Selbstbetrachtung hat Gaspar Noé wenig bis gar nichts zu bieten. Für den Zuschauer ist ein standhafter Geduldsfaden ratsam, denn „Love 3D“ nötigt den Zuschauer über gut 135 Minuten dazu, dem Hauptakteur beizuwohnen, wie er mehr und mehr in Wehleidigkeit versinkt, ohne organisch nachvollziehbar zu machen, wie dieser existenzialistische Trennungsschmerz überhaupt möglich ist, dem Murphy fortwährend erliegt, bestand seine Beziehung zu Electra doch ohnehin nur aus Sex. Und da ist das Problem, welches „Love 3D“ so ungemein eintönig, albern und leer macht: Für Gaspar Noé ist Liebe immer Ficken. Für ihn ist Sinnlichkeit immer Ficken. Für ihn ist Zwischenmenschlichkeit immer Ficken. Eine Enttäuschung.