Nichtmal Renate Reinsves engagiertes Schauspiel bringt Glaubwürdigkeit in Joachim Triers reaktionärem krudem Konstrukt weiblicher Widersprüchlichkeit und Verbohrtheit. Ihre dauerverheulte Darstellung ist Instrument eines manipulativen Machismo. Der betrachtet Frauen als große Kinder, die männlicher Leitung bedürfen; im Leben und in der Kunst. Deren zutiefst bornierte Auslegung sieht Männer als Schöpfer, Frauen als kreatives Material. Zweites muss im Fall des verstaubten Vater-Tochter-Konflikts erst zurechtgebogen werden. Nur so passt es in das vorgestrige Familienbild, aber weiblichen Individualismus als destruktiven Defekt auslegt. Ein Sequel im Geiste, noch altväterlicher als der Vorgänger.