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Der Moviebreak-Adventskalender 2025

von Thomas Repenning

Das Jahr 2025 hat filmisch einiges versprochen: mutige Projekte, Neustarts, Fortsetzungen und Überraschungen — und das erste Quartal lieferte bereits ein breites Spektrum. Von harten Dramen über Action-Blockbuster bis hin zu ruhigem, nachdenklichem Kino: Es war ein bunter Mix. Hier ist unsere Rückschau: Was hat funktioniert, was blieb ambivalent — und vor allem: Was hat 2025 gleich zu Beginn Lust auf mehr gemacht?

Der Januar eröffnete das Filmjahr gleich mit einer erstaunlichen Bandbreite. Während sich mit der Neuverfilmung von Der Graf von Monte Christo ein großer Literaturklassiker prominent auf der Leinwand zurückmeldete, setzte Criminal Squad 2 deutlich auf kompromisslose Action und bediente das Publikum mit harter Genre-Kost.

Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterließ der deutsche Knast-Thriller Haps, der sich mit schonungsloser Direktheit präsentierte und früh im Jahr ein ernstes Ausrufezeichen setzte. Hier zeigte sich bereits, dass deutsches Kino 2025 mutig sein will – unbequem, roh und emotional fordernd. Parallel dazu sorgte Paddington in Peru für den notwendigen Kontrast: Familienkino mit Herz, Humor und Abenteuerlust, das den Januar auch für junge Kinogänger und Eltern attraktiv machte. Gruselkino gab es mit Nosferatu - Der Untote ebenfalls. 

Dieser „Nosferatu“ ist trunken an seinem eigenen Blut. Robert Eggers ambitionierter Horrorfilm erstickt von der ersten bis zur letzten Minute an den Schatten der filmischen Vorbilder und an dem inszenatorischen Ego seines Regisseurs. Was an Spektakel auf der Leinwand zu sehen ist gestaltet sich als verspielt und detailgetreu aber dient letztendlich nur einem Grusel vom Ausmaß eines Gothic Accessoire-Katalogs. Tod und blutleer!

Spätestens im Februar betrat das Kinojahr 2025 die große Bühne. Mit Captain America: Brave New World stellte sich das Marvel-Universum neu auf und machte klar, dass Superheldenkino noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der Film war einer der ersten echten Blockbuster des Jahres und entsprechend mit Erwartungen aufgeladen.

Doch nicht nur große Leinwand-Explosionen bestimmten den Monat: Mit Wunderschönersetzte das deutsche Kino erneut auf Figuren, Emotionen und gesellschaftliche Fragestellungen. Leiser als Marvel, aber nicht weniger relevant, richtete sich der Film an ein Publikum, das Unterhaltung und Haltung nicht voneinander trennen möchte.

Einen weiteren Fokus setzte der Februar auf das Familienpublikum – mit Ein Mädchen namens Willow, das klassisches Abenteuer und märchenhafte Elemente verband. Währenddessen sorgte Argylle für ein stylisches Agenten-Spektakel, das bewusst zwischen Ironie, Action und Popcorn-Unterhaltung pendelte. Absolutes Highlight war allerdings wohl der Überraschungshit Hundreds Of Beavers!

"Hundreds of Beavers" ist der wohl verrückteste Film der letzten Jahre (oder Jahrzehnte). Absolut kreativ, irrwitzig, überdreht, humorvoll, visuell einzigartig, brachial, dumpf und herrlich absurd. Eine wilde Achterbahnfahrt für Fans von Hau-Drauf-Humor mit einer Prise Filmreminiszenz, Slapstik-Einlagen und einer Geschichte, die gleichzeitig Sherlock-Bieber sowie Nordamerikas größten Pelzjäger beinhaltet. Ein Stummfilm-Angriff auf die Lachmuskeln. Ein Film der zeigt, was in Sachen Kino alles eigentlich so möglich ist. Unglaublich unterhaltsam und schon jetzt einer der Filme des Jahres. Schon jetzt Kult!

Im März verlagerte sich der Fokus merklich. Statt reiner Publikumslogik traten plötzlich ambitioniertere Projekte in den Vordergrund. Allen voran Mickey 17, der Science-Fiction nicht als Effektkino verstand, sondern als gedankliches Spiel mit Zukunft, Identität und Moral. Der Film wurde bereits früh als eines der interessantesten Projekte des Jahres gehandelt – und sorgte entsprechend für Diskussionen.

Daneben bot Flowemotionales, ruhiges Arthouse-Kino, das weniger auf Masse als auf Wirkung zielte. Mit Für immer hier folgte ein weiteres Drama, das sich durch Nachdenklichkeit, leise Beobachtung und große Emotionen auszeichnete – ein Kontrast zu den lauten Monaten zuvor. Für die dunklere Seite des Kinos stand Immaculate, der religiöse Themen mit Horror verknüpfte und beim Publikum spürbar polarisierte. Ein Film, der nicht gefallen wollte – sondern wirken. Und Action gab es mit A Working Man sowie Mr. No Pain. Und eine große Kontroverse rund um Schneewittchen!

Mit jedem Hauch von Düsterkeit und Ambivalenz nimmt Marc Webbs Remake der Inszenierung die Stimmung, der Handlung Spannung und den Figuren Substanz. Ohne atmosphärisches Gegengewicht wird die Niedlichkeit bis zur Grenze des Erträglichen aufgedreht. Kulissen und Kostüme wirken mehr bühnen- als märchenhaft, doch es fehlt der Mut zu Innovation oder Originalität. Bestechend sind dafür die Hauptdarstellerinnen, die mehr Chemie versprühen als das Liebespaar. Zaghafte Zeitanpassung, harmlos nette Songs und eine versöhnliche Botschaft liefern kindlich, kunterbuntes Cringe-Kino. 

Heutige Frage: Mit welchem Film habt ihr euer Filmjahr 2025 begonnen und hat es sich gelohnt?

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