Waren es bisher die Männer, die im Fokus der Geschichte standen, so zeigt der dritte Film der Reihe diesmal die Sicht einer Frau. Einer Frau, die auf Rache sinnt und von der sich Uma Thurmann („Kill Bill“) noch eine Scheibe abschneiden könnte. Der Name dieser Frau ist Lee Geum-ja (Yeong-ae Lee ), deren Geschichte das Publikum in „Lady Vengeance“ zu sehen bekommt. Mit gerade einmal 18 Jahren wird Lee Geum-ja verhaftet, die Anklage: Die Entführung und grausame Ermordung des kleinen Park Won-mo. Doch nach fast 14 Jahren darf sie, auf Grund von guter Führung, das Gefängnis wieder verlassen, um ein neues Leben zu beginnen. Mit Hilfe ihrer alten Zellengenossinnen tüftelt sie einen Plan um den wahren Täter, den harmlos erscheinenden Lehrer Mr. Baek (Min-sik Choi) , aufzuspüren. Denn sie sinnt auf Rache und dafür ist sie bereit über Leichen zu gehen. Doch die wahrer Herausforderung für sie stellt ihre kleine Tochter Jenny (Yea-young Kwon ) dar, die bisher bei Pflegeeltern in Australien gelebt hat und ihrer leiblichen Mutter nur sehr schwer verzeihen, geschweige den in ihr Herz schließen kann. Erneut beweist Chan-wook Park sein Genie, denn „Lady Vengeance“ verzaubert den Zuschauer mit gefühlvollen Bildern, einer mitreißenden Geschichte und vor allem mit einer grandios spielenden Yeong-ae Lee („JSA“, „Sun Mool“), die eine Frau verkörpert, die zerrissen ist zwischen dem Wunsch ein normales Leben mit ihrer Tochter zu verbringen und gleichzeitig auf einem blutigem Rachefeldzug ist. Diese zwei Extreme bringt sie meisterlich auf die Leinwand, was unter anderen an ihrem unschuldigem Äußeren liegt, hinter dem sich jedoch die Fratze eines Dämons verbirgt. Wer nach „Oldboy“ und „Sympathy for Mr. Vengeance“ Blut geleckt hat, der wird auch an „Lady Vengeance“ seine helle Freude haben, denn Chan-wook Park führt seinen Stil konsequent fort und liefert erneut einen fesselnden Thriller ab. Be White. Live White. Like this. - Lady Vengeance (2005)