Gerade noch waren sie Passanten einer belebten Großstadtkreuzung. Einen Lichtschein am Himmel später finden sie sich in einem eingezäunten Areal im Nirgendwo wieder. Eine Stimme in ihrem Kopf konfrontiert sie mit eiskalten Regeln: Renne oder stirb! Bleib auf dem Weg! Wirst Du zweimal überholt, bist Du tot! Und: Nur einer wird überleben. Aus vergleichbar zynischen Prämissen wurden schon viele gute Thriller gestrickt. Aber hier stand noch ein weiteres Vorbild Pate: die Mystery-Serie LOST. Geschickt eingestreute Rückblenden vertiefen die einzelnen Charaktere. Dass es zudem um mehr als spannende Unterhaltung geht, macht der doppeldeutige Titel klar: Die Teilnehmer des Rennens stehen exemplarisch für uns alle. So bezieht der Film seine Faszination vor allem aus den Überlebensstrategien, welche die grundverschiedenen „Athleten“ entwickeln – oder eben nicht. Insbesondere wenn liebgewonnene Identifikationsfiguren plötzlich aus dem Film gerissen werden, steht die Frage im Kinoraum: Wie würden wir uns verhalten? Und wäre dieses Verhalten zu rechtfertigen? THE HUMAN RACE wirft uns immer wieder konsequent auf uns selbst zurück.