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Flimmerkiste: Pornographie und Sex im Kino

von Sascha Wuttke

Ich selbst bin jetzt aus meinem Filmgeschmack heraus nicht wirklich darauf aus, mir "Nymphomaniac" im Kino anzusehen. Nicht, dass ich Ängste verspüren würde, dass die Sitznachbaren eine Beule in meinem Schritt entdecken könnten, sondern meinem Empfinden mit der Berechtigung des Filmes auf der Leinwand. Selbst bei Dramen aller Art bin ich oft zweigeteilt, ob man nun "12 Years a Slave" im Kino sehen muss oder sollte, und am besten funktionieren werden solche Beiträge am heimischen Bildschirm, wo man sich dem Thema leichter und eindringlicher nähern kann als mit einer Tüte Popcorn in der Hand. "Nymphomaniac" gehört da ebenso dazu. Ich kann für mich den Aufreger ausblenden und den Film als metaphysische Aufarbeitungsnummer ansehen, andere wohl nicht. Sexszenen in all seiner Form? Scheint wohl nicht zu gehen - öffentlich zumindest.

Andererseits will ich auch nicht, dass man Pornographie ähnlich normalisiert wie etwa Komödien. Es sind eben intime Momente, die ich mit Sex assoziiere, die nur mich und meine Freundin betreffen, und ich brauche auch keine Stammtischgeschichtchen erfahren oder anzubringen, wer wen wo angekettet oder ihm/ihr ein Häufchen ins Gesicht gesetzt hat. Das liegt schlicht und ergreifend an angeborenen und erfahrenen Eigenvorlieben - von mir aus können sich Leute ankacken, wie sie wollen, solange ich nicht dazu überredet werden soll. Und das ist grundsätzlich das Gute daran: Man kann mit sich selbst und der Person seiner Wahl das ausleben, das man will. Wenn es niemanden verletzt, traumatisiert oder anekelt, ist dagegen nichts zu sagen. Es ist ein Gesetz der Natur, und das hat immer Bestand...

Ich danke Euch für´s Lesen. Jetzt seid Ihr an der Reihe, Eure Meinung zu äußern. Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen!

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