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Game of Thrones Season 3

von Kadir Güngör

„If we die we'll die, but first we'll live.“

Auch Jon (Kit Harington) hatte eine eher zähe zweite Staffel hinter sich, in der er die meiste Zeit mit Ygritte (Rose Leslie) im Schlepptau durch den Schnee stampfte. Sinnlos waren diese Szenen beileibe nicht, sondern sogar sehr nötig. Nicht nur wurde der Charakter der Ygritte sympathisch und clever eingeführt, sondern es wurde auch äußerst detailliert auf die Geschichte der Wildlinge und ihre Beziehung zum Land südlich der Mauer eingegangen. Nötige Informationen, die eine effektive Entfaltung der Handlung in dieser Staffel erst ermöglicht, doch war sie sehr unspannend und etwas "lahm". Die Storyline im „Land Beyond the Wall“ wird in dieser Staffel jedoch aufgeteilt. Somit wird eine Berichterstattung sowohl der Wildlinge aus Jons Perspektive, als auch der Night's Watch aus Samwell Tarlys (John Bradley) Sicht möglich. Konsequenzen treten bei der Night's Watch ein: Im Land jenseits der Mauer, kurz vorm Verhungern, sind es die Männer der Nachtwache (zum großen Teil ehemalige Vergewaltiger, Mörder, Diebe, etc) die ersten, die auf die Hierarchie pfeifen um was in den Magen zu bekommen. Somit treibt eine tolle Szene in der ersten Hälfte der Staffel nicht nur die Handlung voran, sondern bereitet auch bereits diverse „Events“ in der vierten Staffel vor. Jon hingegen gibt vor, die Nachtwache verraten zu haben, um sich den Wildlingen anschließen zu können. Als er sich langsam aber sicher in die resolute, rothaarige Ygritte verliebt, wird seine Loyalität auf die Probe gestellt. Mit Tormund Giantsbane (Kristofer Hivju), Orell (Mackenzie Crook) und dem König jenseits der Mauer Mance Rayder (Ciarán Hinds) gesellen sich neue Charaktere zum Cast, denen nicht unbedingt viele Facetten, aber trotz extrem limitierter Screentime viel Charakter verliehen wird. Obwohl Jons Reise in Staffel 2 schon eine „Build Up“-Staffel war, macht sich dies noch nicht bezahlt. Mit guten Schauwerten wird der Zuschauer ein wenig hingehalten, so gibt es mehr Action und das Erklimmen der Mauer ist eine der visuell beeindruckendsten Szenen der Staffel, doch der wahre „Pay Off“ wird erst in Season 4 eintreten, wenn das eindeutige und unausweichliche geschieht. „I saw a vision in the flames. A great battle in the snow.“, gibt Stannis Davos zu verstehen. Eine Aussage, die die Distanz Jons Storyline zum „Spiel um den Thron“ in kommenden Staffeln aufzuheben scheint und ein gigantisches Ereignis am 800 Meter hohen Eiswall voraussagt. „Game of Thrones“ konnte zwar schon seit Anbeginn der Serie mit einer enorm hohen Qualität in seinem Darsteller-Pool überzeugen, doch war Kit Harington immer einer der wenigen Darsteller, der nie wirklich viel schauspielerisches Talent an den Tag legen konnte. Dafür ist Jon Snow, eine Figur, die als sehr ruhig, introvertiert, ernst und mit einem Stock im Hintern beschrieben wird, zwar nicht die beste Rolle um schauspielerischen Tiefgang auf den Bildschirm zu projizieren, doch mit seiner ersten Hollywood-Hauptrolle in „Pompeji“ konnte der britische Darsteller auch nicht gerade mehr tun, als grimmig zu gucken. Dennoch funktioniert Harington in seiner Rolle als Jon Snow ziemlich reibungslos, da er mit seiner einzigen Methode zu schauspielern fast schon perfekt auf den Bastard von Winterfell passt. Zu einer Hauptrolle in der Serie befördert, ist es John Bradley als Sam, der mit mehr Zeit auf dem Bildschirm, die vielen Charakterzüge der pummeligen Krähe hervorragend rüber bringt. Sei es seine freundlich-schüchterne Zurückhaltung gegenüber Gilly oder die Furcht auf seinem niedergedrückten Gesicht in Augenblicken des Terrors.

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