Story
Der passive Oberschüler Houtarou Oreki möchte nur im Stillen sein Leben verbringen. Als er seine Mitschülerin Eru Chitanda kennenlernt, wird ihm dieser Wunsch nicht gegönnt. Denn ihre aufgeweckte Neugier bringt ihn ziemlich oft ins Grübeln. Zusammen mit ihr und seinen Mitschülern aus dem klassischen Literatur-Klub stoßen die vier Mitglieder auf einen seltsamen Vorfall, der sich vor 45 Jahren ereignete. Die Hinweise dazu finden sie in einer Geschichtssammlung mit dem Titel „Hyouka“.
Kritik
Wer schon den ein oder anderen Anime gesehen hat, wird wissen, dass Schulklubs eine große Rolle in Japan spielen. Das ist zwar ein gängiges Stereotyp, das allerdings auf realen Gegebenheiten fußt. In einer Vielzahl von Schulen ist der Beitritt in einen Klub sogar Pflicht und soll zur Persönlichkeitsentwicklung sowie Vorbereitung auf das Erwachsenen- und Berufsleben dienen. Es gibt dabei verschiedene Arten von Klubs, wie die, die sich mit einer Sportart befassen oder mit Kultur. Lese-Klubs gelten dabei als besonders entspannt, da sie keine stundenlange Anwesenheit oder Vorbereitung benöitigen.
Da es oft eine Mindestanzahl an Mitgliedern gibt, ist jedes Schuljahr der Gewinn von Neuzugängen für die Klubs essentiell. Außerdem muss ein Präsident des Klubs gewählt und ein Lehrer gefunden werden, der eine beratende Funktion einnehmen möchte. Bei Hyouka wurde die Mindestanzahl an Mitgliedern schon erreicht, aber die Klubaktivitäten bestehen hauptsächlich aus dem Lösen von Rätseln und kleinen Alltags-Geheimnissen.
Ein weiteres, typisch japanisches, Thema sind die Schulfestivals. Diese können mehrere Tage lang sein und dienen dazu, den Ort des Lernens auch eine soziale, "spaßige" Komponente zu geben. Außerdem soll das Interesse der Mitschüler am eigenen Klub geweckt und Eltern sowie ihre Kinder, bei der Wahl der Bildungsstätte positiv beeinflusst werden. In Hyouka ist das der Aufhänger für einen neuen und längeren Story-Arc, der sich über mehrere Folgen erstreckt.
Houtarou Oreki macht, im Gegensatz zu seinen anderen drei Mitstreitern, hierbei die größte Charakter-Entwicklung durch. War er am Anfang noch ein Verfechter von dem Weg des geringsten Widerstands, dem Drang, keine unnötigen Wege zu erledigen und sich nur mit dem absoluten Minimum zu beschäftigen, tritt er jetzt aktiv für seine Mitschüler ein und sorgt sich auch um das Wohlergehen des gesamten Klubs. Dabei gibt es auch eine kleine, romantischere Nebenhandlung, die sich langsam, aber überaus präsent aufbaut. Die letzten fünf Folgen werden zeigen, wie die Charaktere am Ende zueinander stehen werden und ob nur der Hauptcharakter eine Entwicklung durchlaufen hat.
Kritik zu Volume 1
Kritik zu Volume 2
Technischer Part
Fazit
Der wohl längste Arc des Anime bewegt sich in einem typisch japanischen Trope und liefert zwar keine spannenden Fälle, aber kleine Geheimnisse und Rätsel, die sich sympathisch vor den ZuschauerInnen entfalten. Dabei bleibt sich Hyouka durchweg treu.