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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Hastings wird nach seiner Rückkehr aus Südamerika von seinem alten Freund Poirot eingeladen. Der Belgier berichtet ihm von einem anonymen Brief, der mit ABC unterzeichnet wurde, in dem ihm als Herausforderung gegenüber an einem bestimmten Tag im Ort Andover eine Straftat angekündigt wird, die er nun entweder vereiteln oder aufzuklären habe. Während Hastings den Brief als Blödsinn abtut, ist Poirot beunruhigt und hat daher auch Scotland Yard in der Person Chief Inspector Japps informiert. Als am fraglichen Tag keine Meldung aus Andover kommt, sind zunächst alle beruhigt. Doch am folgenden Tag wird die Leiche von Alice Ascher gefunden, die wohl am Abend zuvor umgebracht wurde. Die alte Frau war Besitzerin eines kleinen Tabakladens, wo sie von ihrem letzten Kunden hinterrücks erschlagen wurde....
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hercule Poirot wurde von mehr als zehn verschiedenen Darstellern verkörpert, wobei es wohl vor allem Peter Ustinov (Tod auf dem Nil) war, der als Kultdarsteller in Erinnerung blieb. Die meisten Verkörperungen, darunter auch die von Tony Randall (Bettgeflüster), die es in Die Morde des Herrn ABC zu bewundern gilt, gerieten in Vergessenheit. Dabei scheint sich seine Darstellung des Meisterdetektivs, die sich vor allem durch einen persiflierenden Ton auszeichnet, abzuheben. Poirot, den wir sonst als selbstsicheren Mann mit festen Idealen kennenlernen, der einen Hang zur Arroganz hat, begegnet uns hier vor allem als Parodie. Das wirkt in dem Meer unzähliger Poirot-Verfilmungen erfrischend und bricht mit der Erwartung eines gegenüber jedem Zweifel erhabenen Protagonisten. 

Der humoristische Grundton, der zum zentralen Merkmal des Filmes wird, weshalb man es hier eher mit einer Parodie auf das Genre als mit einem Krimi zutun hat, lässt sich auf die Drehbuchautoren David Pursall (Vier Frauen und ein Mord) und Jack Seddon (Mörder Ahoi!) zurückführen, die  auch für die Miss Marple-Verfilmungen mit Margareth Rutherford (16 Uhr 50 ab Paddington), die auch hier einen Gastauftritt hat, verantwortlich waren. Wie auch die Miss Marple-Filme erweist sich Die Morde des Herrn ABC als untreue Romanverfilmung, die nur die zentralen Motive übernimmt, davon abgesehen aber eher locker adaptiert. Auch verlässt sich der Film auf den Kultstatus seiner Figur, wobei Randall deutlich weniger einnehmend wirkt als Rutherford, die die ansonsten oftmals zähen Handlungen auf ihren Schultern tragen konnte. Dadurch kann der Film nicht über die Schwächen hinwegtäuschen, über die man in den Miss Marple-Verfilmungen noch hinwegsehen konnte. Für mehr als eine gemütliche Whodunit-Krimigeschichte reichte es nämlich nie. 

Dafür ergibt das Spiel mit dem Kultstatus der Figur hier bedeutend mehr Sinn, da eine ganz eigene und weniger elitäre Version von Poirot geschaffen wird, die nicht nur seinen Habitus, sondern auch sein übliches Vorgehen persifliert. Hastings, ein trotteliger Helferling Poirots, den Agatha Christie (Mord im Orientexpress) selbst am liebsten aus ihren Romanen verbannt hätte, wird von Robert Morley (Das Mondkalb) auf passend alberne Art verkörpert. Er rundet den humoristischen Ton wunderbar ab. Wer nun vermutet, die Verfilmung könnte den Roman der Lächerlichkeit preisgeben, irrt sich: Der geniale Plot des Romans findet auch hier die Möglichkeit sich zu entfalten. Entstanden ist demnach eine sicherlich nicht herausragende, aber erfrischende Verfilmung, die der Kultfigur Hercule Poirot eine ganz andere Seite abgewinnt, die parodistische Qualitäten mit sich bringt.

Fazit

"Die Morde des Herrn ABC" hat eine Sonderstellung unter den Agatha Christie-Verfilmungen verdient. Im Sinne der Rutherford-Verfilmungen einiger Miss Marple-Romane setzt der Film mehr auf das Spiel mit der Kultfigur und einen humoristischen Grundton. Gerade bei Hercule Poirot gestaltet sich das als vergnüglich, da der Charakter in seinem elitären Habitus ein Stück weit parodiert wird, ohne ihn oder den Roman lächerlich zu machen.

Kritik: Maximilian Knade

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