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Quelle: themoviedb.org

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Aus dem Fenster ihres Abteils beobachtet Miss Marple, wie in einem vorbeifahrenden Zug eine junge Frau ermordet wird. Sie alamiert die Polizei, doch die glaubt ihr kein Wort. Sollte sie alles nur geträumt haben? Mit Scharfsinn, Witz und Intuition nimmt die schrullige alte Lady den Fall selbst in die Hand...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was zeichnet einen guten Krimi aus? Sicherlich sind ein gutes Motiv, spannende Alibis und ein interessanter Mord für eine gute Story innerhalb dieses Genres wichtig, doch die wirklich guten Krimis gehen dabei noch einen Schritt weiter. Wie alle Filme, die ein Handwerk thematisieren (und ja Mord ist innerhalb dieser Filme als Handwerk zu werten), erzählen sie nicht nur eine Handlung, in der das Handwerk verankert ist, sondern sind gleichzeitig Filme über das Handwerk. Ein wirklich guter Krimi, der sich mit einem Mordfall befasst, wird also nicht nur von Aufklärungsarbeiten, Motiven und Alibis berichten, sondern auch darüber, was Mord überhaupt ist und welche Bedeutung ihm im Zusammenhang mit der erzählten Geschichte zukommt.

16 Uhr 50 ab Paddington tut das leider nicht in voller Gänze und holt aus dem Mord weder inszenatorisch noch thematisch alles heraus. Er erzählt eine spannende Geschichte mit einer ikonisch besetzten Miss Marple (Margaret Rutherford) und fängt auch den britisch-kühlen Stil der Bücher Agatha Christies (Autorin von Büchern wie Mord im Orient Express)  gut ein, geht jedoch keinen Schritt weiter, bleibt beim Motiv hängen und thematisiert bzw. begründet den Mord auch nicht weiter in seinem psychologischen oder gesellschaftlichen Zusammenhang. Auch Miss Marples Faszination für den Fall, für den Mord, wie sie es in den Romanen in der Regel hat, bleibt hinter seinem Potential zurück. Dadurch wirkt der Film über weite Strecken recht belanglos und durchschnittlich, was schade ist,  weil man gerade aus der Ausgangslage, in der Miss Marples aus einem Zugabteil einen Mord im gegenüberliegenden Zug beobachtet, viel mehr hätte machen können.

Dennoch funktioniert 16 Uhr 50 ab Paddington auf zwei Ebenen recht gut. Da wäre zum einen die Identifikation: der Zuschauer sympathisiert mit Miss Marple, er sieht den Fall gewissermaßen durch ihre Augen und strengt seine grauen Zellen dabei an, auf die Lösung des Rätsels zu kommen. Außerdem ist die Skizzierung der Verdächtigen recht gelungen. Der Zuschauer empfindet Ekel und mangelnde Sympathie ihnen gegenüber, wodurch er eine neutrale Sicht auf den Fall gewinnt und weniger dazu neigt, jemanden ohne jeglichen Anhaltspunkt zu verdächtigen. Dadurch gewinnt der Film trotz teilweise belangloser Passagen einen gewissen Unterhaltungswert, der über die knappe Lauflänge hinweg auch nie komplett schwinden will. Bei diesem Eindruck bleibt es dann jedoch auch und der Film geht nie darüber hinaus und hat anderen Verfilmungen der Werke Agatha Christies gegenüber kein Alleinstellungsmerkmal.

Fazit

Einfache und wenig innovative, dafür aber grundsolide Buch-Adaption, die in ihrem Aufbau so wie in ihrer Inszenierung recht funktionell bleibt, dadurch einen Unterhaltungsgarant darstellt, aber eben darüber hinaus in jeglicher Hinsicht wenig markant und schnell wieder vergessen ist.

Kritik: Maximilian Knade

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