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"Mario & Luigi: Brothership" - Videospiel - Test / Review

von Thomas Repenning

Wenn es um Mario Rollenspiele geht, dann gibt es seit einem Jahr einen richtigen Lauf: Den Anfang machte dabei Super Mario RPG (als Neuauflage) im November 2023, während dann im Mai mit Paper Mario: Die Legende vom Äonentor (als Remake) ordentlich nachgelegt wurde. Fehlt doch eigentlich nur noch ein neues Spiel, welches die Fans der Herzen höherschlagen lässt? Und genau hier liefert Nintendo – zum Ende der Switch Ära – passenderweise eine Fortsetzung der beliebten Mario & Luigi Reihe (welche bereits 10 Jahre lang keinen neuen Teil spendiert bekommen hat). Mit Mario & Luigi: Brothership ist dabei das Duo von dem einstigen Handhelden (Game Boy Advance, Nintendo 3DS) nun der Sprung auf die große Konsole gelungen. Mit ordentlich hübscher wie knuffiger Grafik, jeder Menge launiger Gameplay-Momenten sowie einigen Ideen, gibt es dabei auch jede Menge Spaß und typische Mario RPG Unterhaltung. Wir haben uns einmal in das Abenteuer gestürzt und sagen euch, ob sich ein Blick lohnt.


Story

Die Welt Konektania ist auseinandergebrochen! Einst war sie durch den mächtigen Konektarbor verbunden, doch nun ist das Land in unzählige Inseln geteilt, die mitsamt seiner Bewohner über die Meere treiben. Nun liegt es an Mario und seinem Bruder Luigi die Welt zu retten und seine Bewohner wieder zusammenzubringen. Allerdings warten erneut jede Menge Gefahren auf das dynamische Duo.


Kritik

In Sachen Story gewinnt natürlich Mario & Luigi: Brothership keineswegs Preise: Beide Brüder werden kurzerhand vom Pilzkönigreich nach Konektarbor gebracht, wo die Wattanikerin Connetta sie um Hilfe bittet, alle Inseln und damit Bewohner des Landes nach einer großen Katastrophe wieder zusammenzubringen. So weit so gut und kurz darauf geht es bereits schon auf die erste Insel und auch bald aufs offene Meer. Viel Zeit verbringt das Spiel auf jeden Fall nicht damit, uns groß Dinge zu erklären oder zu erläutern, sondern springt bei seiner rund 40 Stündigen Geschichte direkt in die Action. Mit dem Brothership (wie der Titel schon verrät) befreien wir daraufhin Gigaleuchttürme, besiegen die Scherken Stekdovs und segeln dann auf die nächsten Inseln zu. Zumindest jüngere Spielerinnen und Spieler werden aber nicht überfordert: Mario & Luigi: Brothership nimmt sich genügend Zeit vieles zu erklären und uns so an die Hand für das neue Abenteuer zu nehmen. Richtig gewaltig wird die Geschichte dabei nie, liefert aber ein gutes Grundgerüst, damit wir gerne Zeit in der Welt verbringen.

Die Inseln nehmen dabei den größten Raum ein: Während wir die einzelnen Inseln befreien, tauchen später immer wieder Nebenmissionen (darunter auch temporäre) auf, die wir angehen können. Doch auch die Hauptgeschichte bringt uns immer wieder an alte Orte zurück, die dann mit neuen Überraschungen aufwarten. Hier gibt es dank der schnellen Ladezeiten sowie der guten Schnellreise auch zum Glück wenig Längen. Und auch die vielen Charaktere – hier wohl allen voran das fliegende Schwein Wattz mit seinen tollen Wortwitzen – tragen viel zur Atmosphäre bei. Der Rest besteht aus liebevollen wie gut pointierten Dialogen, die immer wieder zum Schmunzeln einladen und so die Welt deutlich auflockern und Spaß verbreiten. Schade ist hingegen, dass hier die Geschichte an sich einfach nicht mithalten kann: Zu oft wiederholen sich gewisse Element, zu oft wird uns immer wieder das gleiche erklärt und zu sehr zieht sich am Ende die Hauptgeschichte. Dank des gelungenen Gameplays fällt dies aber tatsächlich gar nicht so sehr ins Gewicht.

Beginnen wir beim rundenbasierten Kampfsystem: Während uns viele und gut designte Gegner im Laufe des Spiels mehrfach ans Leder wollen, schnappen wir uns unsere Stiefel und Hämmer und schlagen als Mario und Luigi gerne zurück. Zug für Zug müssen wir dabei gucken, welche Angriffe gegen welche Gegner wohl am effektivsten sind. Mit den Luigi-Ideen gibt es zudem auch eine tolle Möglichkeit kreativ ordentlich Schaden auszuteilen. Am besten gefällt aber das Timing-System, welches von uns wirklich viel Aufmerksamkeit verlangt. So müssen wir im richtigen Moment den A- oder B-Knopf drücken, damit wir noch einmal deutlich mehr schaden machen können oder eben auch ausweichen. Die wirklich nicht nervigen Quick-Time-Events machen die Kämpfe deutlich dynamischer und schneller und geben uns die Gelegenheit das Spiel jederzeit noch einmal deutlich mehr in die Hand zu nehmen und das „Schlachtfeld“ zu kontrollieren. Items und Paarmanöver runden das Spektakel dabei ab. Jedoch bietet uns das Stecker System noch einmal weitere Möglichkeiten unseren Kampfstil individueller zu gestalten. Wir können in eine Büchse gewisse Stecker nutzen (die sich selbst abnutzen, aber kombinierbar sind) und so das Spiel deutlich aufwerten und sogar im Kampf völlige Überraschungen von der Leine lassen. Wir können die Stecker sogar im Kampf selbst direkt noch anpassen, wenn wir einmal nicht so richtig weiterkommen.

Wer indes noch mehr Möglichkeiten sucht, kann mit dem Rangbonus noch einmal etwas herumspielen und dort Statuswerte verändern. Der restliche Rollenspielanteil fällt aber eher flach aus: Wir Leveln zwar auf, doch die Statuswerte werden automatisch erhöht und verteilt. Hier ist eindeutig eine Chance vertan worden. Dafür können wir aber Klamotten oder neue Accessoires finden, die uns noch einmal ordentlich einen Boost bringen können. Schade ist hier nur, dass sie optisch leider keine Rolle spielen. Und wer am Ende noch einmal mehr Zeit in der Welt verbringen möchte, kann mit den vielen Nebenmissionen seine Freude haben. Egal ob Angeln oder Paketlieferungen, hier gibt es viel zu tun, und alles wird auch beispielsweise noch einmal mit gewissen Items belohnt. Es lohnt sich also die Augen aufzuhalten. Dies ist indes auch wahrlich kein Problem, denn Mario & Luigi: Brothership ist optisch ein kleines Highlight geworden, welches gewohnt knuffig daherkommt. Und auch die Animationen sind gelungen, flüssig und machen jede Menge Spaß. Abgerundet wird das Spektakel nur noch vom jazzigen Sound, der uns trotz der langen Laufzeit niemals wirklich stört.


Fazit

Abseits seiner doch recht langen, dafür aber inhaltlich doch recht zähen wie überraschungsarmen Story, ist Mario & Luigi: Brothership ein absolutes Highlight für die letzten Schritte der Switch: Das knuffige Abenteuer bietet ein durchdachtes wie spaßiges Gameplay, welches auch nach 40 Stunden nie so wirklich langweilig wird. Zudem ist der Humor passend, die Figuren und Dialoge toll und Mario & Luigi machen einen genialen Job dabei, uns durch die Inselwelt zu begleiten. Nicht nur für Fans ein absoluter Hingucker.

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