1. Highlights aus den Kinosälen:
The Rider - Ein bewegendes, kraftvolles Leinwand-Gedicht von einem Charakterdrama, das klassische Western-Elemente sowie uramerikanische Mythen vom edlen Cowboy und der unendlich weiten Prärie mithilfe von melancholischer Stille, tiefen Seelenrissen und nach innen gerichteten Konflikten mit der eigenen Identität überlagert. Zusammen mit der sensationellen Leistung des Hauptdarstellers, der eine leicht fiktionalisierte Version seines eigenen Lebens verkörpert, und den wunderschön fotografierten Einstellungen wird The Rider zu einem bemerkenswerten Drama, das die Frage stellt, ob sich ein Leben voller Schmerz und Verzweiflung doch noch verändern lässt.
Mission: Impossible - Fallout - Schon vor dem eigentlichen Kinostart zwei Mal im Kino sehen dürfen. Ein Franchise, immer noch auf dem absoluten Höhepunkt, mit einem Tom Cruise, der erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt, warum er der letzte große, lebende Hollywood-Star ist. Das Action-Highlight des Sommers, wenn nicht sogar des Jahres.
Utoya 22, Juli - Die Frage, ob ein solcher Film eine grundlegende Daseinsberechtigung besitzen darf, lässt sich bis zur letzten, ohnmächtig stimmenden Einstellung dieses schwer fassbaren Werks diskutieren. Dass es Filme wie Utoya 22. Juli im Kino geben muss, wo das Publikum ohne Ausflucht einem Ereignis ausgesetzt wird, das nicht begriffen, aber vielleicht ansatzweise nachempfunden werden kann, sollte hingegen außer Frage stehen.
2. Flops aus den Kinosälen:
Hotel Artemis - Spätestens, wenn sich der gefürchtete Gangster-Boss Wolf King ankündigt, der mit zwei Neuankömmlingen des Krankenhauses eine persönliche Rechnung begleichen will, zerfällt der betont auf künftigen Kultstatus abzielende Hotel Artemis endgültig in seine dürftigen Einzelteile. Eine finale Wendung in Bezug auf das persönliche Schicksal der Krankenschwester wirkt unpassend konstruiert, um die Konfrontationen im Schlussakt weiter zuzuspitzen, während die schließlich ausbrechenden Kampfsequenzen vielmehr wie ein letzter verzweifelter Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums wirken. Dieses darf angesichts des misslungenen Gesamtwerks, welches wie eines der typisch verunglückten Netflix-Originals mit erstaunlich prominenter Besetzung wirkt, berechtigt den Kopf schütteln.
Sicario 2 - Eine gewisse Sogwirkung lässt sich Sicario 2 aufgrund seiner grimmigen Atmosphäre nur schwer absprechen. In dem Sequel zu Denis Villeneuves wesentlich gelungenerem Vorgänger begeht Stefano Sollima beziehungsweise Drehbuchautor Taylor Sheridan jedoch den fatalen Fehler, die verabscheuungswürdigen Taten seiner Protagonisten in ein unangenehm legitimes Licht zu rücken und neigt immer wieder zur unpassenden Heroisierung.
3. Highlights im Heimkino:
Mission: Impossible - Nach wie vor einer der besten Thriller der 1990er-Jahre. Die Einbruchssequenz im CIA-Hauptquartier in Langley ist ebenso unvergesslich wie der spitzbübische Charme von Hauptdarsteller Tom Cruise, der bereits hier mehrfach über sich hinauswachsen darf.
City of Gold - R.I.P. Jonathan Gold. Anlässlich des kürzlichen Todes des ungemein sympathischen Restaurantkritikers sollte sich jeder diese liebevolle Dokumentation anschauen, der das Kino, das Schreiben und vor allem Essen liebt.
4. Flops im Heimkino:
Tiger Girl - Trotz einiger netter Ansätze zu Beginn wirkt Tiger Girl als Gesamtwerk wie ein gezwungen-bemühter Aufschrei im Stile eines widerspenstigen Pubertierenden. Denn du weißt nicht, wie man Feuer macht lauten die ersten Textzeilen aus einem Song der Berliner Elektropop-Band Grossstadtgeflüster, die hin und wieder auf der Tonspur des Streifens zu hören ist. Anlässlich der bloßen Zündeleien des Regisseurs möchte man Regisseur Jakob Lass diese Worte selbst noch einmal deutlich nahelegen.
5. Alles über Serien:
6. Für den August plane ich:
Destination Wedding, Meg, BlacKkKlansman
7. Filmschaffende(r) des Monats:
Tom Cruise. Sollte klar sein, warum.
8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:
9. Thema des Monats: Meine Gedanken zu MBs Kriegsspecial:
Geile Sause! Souli <3 <3