Bildnachweis: © Third Window Films

Nippon Connection 2016 - Japanisches Filmfestival

von Magnus Knoll

"lowlife" - nach dem urban dictionary. "A person who hangs out in bars, dives, or honky tonk establishments." Zu deutsch ein Taugenichts, stets besoffen oder schläfrig. Unser Tetsuo (Kiyohiko Shibukawa) ist so ein Charakter. Vor gut 15 Jahren als junger Mann mit einem Film international auf Festivals gefeiert worden, konnte er nie an diesen Erfolg anknüpfen und fristet ein Dasein irgendwo in der Bedeutungslosigkeit. Seine alte Berühmtheit hält aber noch immer ein Stück vor, sodass sich der junge Drehbuchautor Ken (Shugo Oshinari) und die Jungschauspielerin Minami (Maya Okano) in seinen Dunstkreis begeben, um aber schnell auf dem Boden der Realität anzugelangen.

Lowlife Love ist eine kleine komisch-bissige Abrechnung mit der japanischen Filmindustrie, die insgesamt hier alles andere als gut wegkommt. Sexhungrige Regisseure, ausbeuterische Produzenten und den Finger immer am Puls der aktuellen Pornotrends, von einer Traumschmiede Marke Hollywood ist man so weit entfernt, wie man nur sein kann. Dabei nimmt sich der Film oft nicht so ganz ernst und Hauptdarsteller Kiyohiko Shibukawa relativierte im anschließenden Podiumsgespräch das Gesehene wieder.

An dieser Stelle wünsche ich Adam Torel vom britischen Filverleih Third Window Films, der den Film co-produzierte und ebenfalls anwesend war, momentan aber mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, alles Gute. Der Streifen von Regisseur Autor und Regisseur Eiji Uchida war für mich eins der Festivalhighlights und das ganz unverhofft.

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.