Der historische Handlungshintergrund John Skoogs hintergründigen Kino-Debüts birgt eine bedrückend aktuelle Allegorie. Das staatliche Rundschreiben, das den Prepper-Protagonisten motiviert, wird seit 2018 wieder ausgegeben. Beunruhigende Bildgestaltung, sonore Soundscape und taktile Materialästhetik schaffen eine immersive Atmosphäre zwischen Neo-Expressionismus und dokumentarischer Authentizität. Politische und psychologische Parabel überschneiden einander in einer schauspielstarken Kontemplation über irrationale Impulse in Zeiten politischer Instabilität und die staatliche Steuerung diffuser Bedrohungsszenarien. Assimilation und Aktionismus, Pflichtgefühl und Passivität, kollektive und existenzialistische Verunsicherung kollidieren in einer visuell und thematisch gleichsam eindrucksvollen Film-Fabel.