Das titelgebende Motiv der „zwei Klaviere“ verweist auf die unerreicht partnerschaftliche Harmonie und charakterlichen Dissonanz des zentralen Figuren-Paars. Zugleich ist die Musik nicht nur Hintergrund, sondern untrennbar verwoben mit der narrativen Struktur. Proben, Konzerte und Improvisationen vermitteln die seelischen Schwankungen des Hauptcharakters. Dessen Jugendliebe hingegen ist entsprechend des altväterlichen Rollenbilds verführerische Muse ohne Kreativität oder Kunstverständnis. Paul Guilhaumes Kameraarbeit steigert mit Chiaroscuro und warmem Studiolicht die ambige Atmosphäre der schwülstigen Leinwand-Symphonie. Deren visuelle und tonale Eleganz erschlägt die pompöse Symbolik des elitären Edel-Kitsch.