Wenn James Vanderbilts hölzernes Historientheater nach einem überlangen dramatischen Aufbau endlich im Gerichtssaal ankommt, hat es nichts vorzuzeigen außer den bekannten Bildern der Nazi-Verbrechen. Dieser Rückgriff auf Archivmaterial unterstreicht die Unfähigkeit des histrionischen Hochglanz-Thrillers, dem Diskurs um ethische Abgründe und menschliche Monstrosität etwas Neues hinzuzufügen. Das eindimensionale Spiel des Hauptdarsteller-Duos unterminiert mit der psychologischen Dynamik auch jegliche strategische Spannung. Stylisches Szenenbild und opulente Optik kaschieren eine filmische Farce, irgendwo zwischen sensationalistischem Spektakel und skurriler Selbstsatire.