Bildnachweis: © Sony | Werbemotiv zu "Nuremberg"

San Sebastián Film Festival 2025

von Lida Bach

Wenn James Vanderbilts hölzernes Historientheater nach einem überlangen dramatischen Aufbau endlich im Gerichtssaal ankommt, hat es nichts vorzuzeigen außer den bekannten Bildern der Nazi-Verbrechen. Dieser Rückgriff auf Archivmaterial unterstreicht die Unfähigkeit des histrionischen Hochglanz-Thrillers, dem Diskurs um ethische Abgründe und menschliche Monstrosität etwas Neues hinzuzufügen. Das eindimensionale Spiel des Hauptdarsteller-Duos unterminiert mit der psychologischen Dynamik auch jegliche strategische Spannung. Stylisches Szenenbild und opulente Optik kaschieren eine filmische Farce, irgendwo zwischen sensationalistischem Spektakel und skurriler Selbstsatire. 

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