Bud Spencer und Terence Hill als Männer Gottes? Dies ist gewiss der ironische Grundgedanke, auf dem „Zwei Missionare“ aufbaut: Gottesmänner, die doch eigentlich geschworen haben friedlich durchs Leben zu gehen, werden hier zu zwei liebenswerten aber auch prügelstarken Kämpfern für die gerechte Sache, die am Ende eine Art Revolution gegen den bösen Kapitalisten anführen. Legendär ist aus „Zwei Missionare“ vor allem die Festmahlszene, in der Hill und Spencer der Obrigkeit zeigt, wie man mit Schmackes und leerem Bauch ordentlich diniert. In einer Nebenrolle zu sehen: Robert Loggia („Scarface“).
Dieser Western, der in der DDR unter dem Titel „Der Kleine und der müde Joe“ veröffentlicht wurde, hat die wohl interessanteste Synchrongeschichte aller Spender/Hill-Filme zu bieten. Vom Synchronstudio wurde das Werk so
vertont, dass es eine Art Sequel zu unserem Platz 1 war. Anfang der
1980er Jahre wurde der Film dann neu synchronisiert, diesmal mit einem
klaren Fokus auf Komik. Diese Fassung läuft seitdem bei uns im
Fernsehen. Diese ist es auch, die es beiuns auf Platz 4 geschafft hat.
Ein herrlicher Westernspaß, der alle klassischen Zutaten eines Films der
Marke Hill & Spencer besitzt.
Bud Spencer und Terence Hill, das steht für eine große Freundschaft hinter der Kamera, vor der Kamera steht es allerdings meistens für Spaß, der durch ihre verschiedenen
Charaktere, sowie die Frage „Wer ist der bessere“ generiert wird. „Zwei wie Pech und Schwefel“ ist die Essenz davon. Wenn sich Hill und Spencer hier immer wieder von neuen gegeneinander messen, wird klar, dass Regisseur Marcello Fondato klar verstanden hat, was das Duo eigentlich so erfolgreich macht. Der hat die Rezeptur des Erfolgs also quasi destilliert. Kein Wunder dass die kurzweilige Komödie bei vielen Fans als DAS Meisterwerk des Duos angesehen wird.
Witzige Sprüche sind einfach eines der großen Markenzeichen des Klopper-Duos. Alle diese pfiffigen Zitate aufzuschreiben, wäre eine Arbeit, an dessen Ende man konsterniert feststellen würde, dass man wohl doch wieder etwas vergessen hat. Einer der schönsten Sprüche der Ära Hill/Spencer stammt aus dieser - eher als Spätwerk gesehenen - Komödie, in der die Beiden nicht nur in ihrer Paraderolle als gutmütige, clevere wie unaufhaltbare Flegel auftreten, sondern auch als ihre tuckigen Doppelgänger, die so reich sind, dass sie sich sogar einen menschlichen Briefmarkenlecker leisten können. Wenn Spencer im grandiosen Prügel-Showdown seinem Glööckler-Double beibringen will, wie man einen Schurken richtig vertrimmt, ist es dann zu hören, eines der besten Zitate aller Zeiten: „Nicht streicheln, drehen muss er sich!“ Alleine deswegen schon eine verdiente Silbermedaille.
Dies hier ist nicht bloß der erste Platz, nein, dieser Film war die eigentliche Geburtsstunde des Duos Terence Hill und Bud Spencer. Der Western war der erste Film, in dem das Duo als ewig streitendes aber dennoch gut funktionierendes Heldenpaar zu sehen war, welches hier einer Gruppe von Mormonen gegen ein paar Gangstern aushilft. „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ gelingt es das Raue des Italo-Westerns mit dem Hoffnungsvollen und Amüsanten einer Komödie zu kreuzen, ohne dass die Genre-Wurzeln dabei unkenntlich gemacht werden. Ein besonderer Film, dessen Konzept der lustigen Prügelaction die nächsten Jahre das europäische Kino der Massen bestimmen sollte. Ein toller Film, mit historischem Nachhall.
Wie sähe denn eure Top 10 aus und was verbindet ihr mit dem ikonischen Prügel-Duo aus Italien?
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