Inhalt
Ausgerechnet am letzten freien Wochenende vor den Vorbereitungen zu seiner Hochzeit wird der Manager Steve (Kristopher Turner) von einer kleinen Mücke gestochen. Der Ärger darüber weilt nur kurz, denn schon bald bemerkt Steve, dass er offenbar durch diesen Stich mit einem seltsamen Virus angesteckt wurde. Er verspürt immer häufiger den Hunger nach menschlichem Hirn. Das Wochenende mit seinen Freunden Craig und Sarah sowie seiner Verlobten Tina (Crystal Lowe) soll aber dennoch wie geplant stattfinden und auch die Hochzeit soll trotz seines Zustands nicht abgesagt werden. Tina ist fest zur Verwirklichung ihres Hochzeitstraums entschlossen – sie will die perfekte Hochzeit, auch wenn ihr Ehemann zu einem blutrünstigen Zombie wird.
Kritik
Kann man ein bisschen Zombie sein? Quasi ein noch menschlicher Untoter mit der Fähigkeit, „eigenhirnig“ zu denken, aber mit dem ungebrochenen Appetit auf Gehirn? „A Little Bit Zombie“ geht der Frage auf den Grund und liefert eigentlich schon mit dem Titel die Antwort. Ja, das funktioniert … zumindest im Film.
In der Einleitungsszene setzt der Streifen noch auf ein klein wenig Geblute, das grenzt jedoch nicht mal an Splatter-Gefilde, in denen sich Zombie-Filme in der Regel gern aufhalten. Stattdessen fokussiert man im Folgenden auch das humoristische Genre und das durchaus so, dass es Spaß macht. So entwickelt sich „A Little Bit Zombie“ zu einem Film, der insgesamt, um gleich eine Art Zwischenfazit zu ziehen, durchaus a little bit cool ist. Auf der nicht unwichtigen Ebene der Unterhaltung punktet man somit als gelungener Beitrag eines noch jungen Subgenres: Zomödie.
Erfahren in Sachen TV-Produktionen, bei Spielfilmen aber noch ein Debütant: Das war Casey Walker, bevor er mit „A Little Bit Zombie“ seinen ersten Langspielfilm gedreht hat. Dafür hat er rund zwei Millionen kanadische Dollar verbraucht, die zuvor durch Crowdfunding gesammelt wurden. Nicht umsonst, denn nach der Premiere auf dem Victoria Film Festival in Kanada ging es für die Zombie-Komödie erfolgreich weiter – mit Auftritten bei weiteren Festivals und Preisen wie dem „Gold Kahuna Award“, der Casey Walker auf dem Honolulu International Festival überreicht wurde.
Ein gutes Händchen hat man beim Casting bewiesen. Die protagonistische Gruppe ist durchweg sympathisch. Nicht unbedingt ihre Rollen, aber die Art und Weise, wie Darsteller und Darstellerin die Figuren präsentieren, überzeugt. Allen voran Kristopher Turner, der die eine oder andere akrobatische Mimik hinlegt. Was nicht heißt, dass wir es hier mit Schauspielexperten erster Garde zu tun haben, doch Charme spielt ja auch eine große Rolle.
Zum Schluss gibt’s dann zwar noch ein paar Blutszenen, doch auch die können einen eingefleischten Splatterfan nicht ansatzweise zur Ekstase bringen. Ganz prinzipiell muss man feststellen, dass der Film in der zweiten Hälfte schwächer wird, das ordentliche Niveau der ersten etwa 45 Minuten nicht halten kann. Das zieht die Abschlussnote ein wenig nach unten, trübt den Gesamteindruck aber nicht so sehr, um hier von einem hirnlosen Reinfall zu sprechen. „A Little Bit Zombie“ ist zufriedenstellender Durchschnitt mit einem Hang zum Trash.
Fazit
Wer z. B. „Fido“ mag, macht erstmal nichts falsch, sich auch „A Little Bit Zombie“ anzuschauen. Wer sich allerdings zu sehr vom Begriff „Zombie“ verleiten lässt und ein Gorefest erwartet, wird definitiv enttäuscht.
Autor: André Gabriel