Inhalt
In der malerischen bayrischen Stadt Oberammergau benutzen die zwei Freunde Markus und Thomas die Anweisungen, auf die sie in einem alten jüdischen Tagebuch gestoßen sind, um sich Zugang zu einer unterirdischen Basis aus dem Zweiten Weltkrieg zu verschaffen, die allerdings vom US-Militär bewacht wird. Noch heute kursieren Gerüchte, die besagen, dass irgendwo in der Anlage, die die Nazis einst als Forschungseinrichtung genutzt haben, jede Menge Gold versteckt ist. Nur mit einem Funkgerät und einer 3D-Kamera bewaffnet, schleicht sich Markus an den US-Truppen vorbei in den Komplex. Doch seine Anwesenheit bleibt nicht lange unentdeckt. Tief in den verwinkelten dunklen Gängen erweckt er etwas, das seit 70 Jahren verborgen war und ihm nun nach dem Leben trachtet.
Kritik
Ein Genrefilm aus Deutschland… Ein Horrorfilm mit Nazizombies aus Deutschland… Ein Horrorfilm aus der Egoperspektive mit Nazizombies und Adolf Hitler als Endgegner… Hört man sich die Grundprämisse von Bunker of the Dead an, ahnt man schlimmes. Auf der einen Seite ist es erfreulich, dass deutsche Filmemacher mal etwas anderes als Til Schweiger Schmalz fabrizieren, doch klingt die Story so dermaßen absurd, dass man nur schlimmes vermuten kann. Wir von Moviebreak (die beste Filmseite der Welt) haben uns getraut, einen Blick auf das, vorab zum Scheitern verurteilte, Werk zu werfen und sind doch irgendwie positiv überrascht.
Lassen wir nämlich einmal die Story außen vor, finden wir mit Bunker of the Dead einen spannenden Genrebeitrag. Die Egoperspektive, die spätestens seit dem Actionreißer Hardcore Anklang findet, lässt in dem Zuschauer das Gefühl aufkommen, sich in einem Computerspiel alla Doom oder Wolfenstein zu befinden. Anders als vorab vermutet wird eine spannende Atmosphäre produziert und zieht sich fast vollständig durch die schmalen 75 Minuten Laufzeit. Aber mal ehrlich, mehr Zeit bedarf es auch nicht, um die Story zu transportieren.
Der Vorteil an eben dieser kurzen Laufzeit ist nämlich, dass wir direkt ins Geschehen und in die Action geworfen werden. Nach ca. 10 Minuten befindet sich der Protagonist schon im Bunker und darf sich mit den bösen Nazizombies herum schlagen. Wenn wir mal keine Zombieaction zu sehen bekommen, verfolgen wir Markus, wie er völlig ahnungslos durch die dunklen und beklemmenden Gänge des Bunkers stolpert, auf der verzweifelten Suche nach einem Ausgang. Und dies lässt Genrevertreter wie beispielsweise Doom in einem schlechten Licht dastehen, denn sowohl das Setting als die Regiearbeit passen wunderbar zusammen und wir fiebern mit.
Die Story mit den Nazizombies rückt irgendwie in den Hintergrund. Da weder versucht wird eine Erklärung dafür zu finden, sondern es als gegeben gesehen wird, sind wir als Zuschauer gerne geneigt, dies genauso zu akzeptieren. Die Kämpfe gegen die Zombies sind überraschend einfallsreich. Zwar wird das Rad nicht neu erfunden, jedoch macht es einfach Spaß dabei zuzusehen, wie Markus sich durch die scheinbar endlosen Reihen an Zombies zu kämpft, schießt oder bombt. Selbstverständlich merkt man dem Film auch sein Budget an. Die Masken sind ok, aber weit hinter den heutigen Möglichkeiten. Somit kommt Bunker of the Dead auch niemals aus der Sparte Trashfilm heraus. Deutlicher Spürbar ist dies allerdings an den teils ermaßen absurden und dämlichen Einschüben, welche den Spaß teilweise arg trüben. Ein unzerstörbares Alien betritt das Spielfeld und verschont aus unerfindlichen Gründen nur Protagonisten Markus. Adolf Hitler tritt als Karate-Punk-Zombie in Aktion und spätestens wenn die Nazizombies in Sieg Heil Pose vor ihrem Führer stehen wissen wir, hier fehlt eindeutig der nötige Ernst.
Was besonders ärgerlich ist, da die erste Stunde tatsächlich richtig gut war. Obwohl es sich um eine „Billigproduktion“ handelt, ist hier deutlich mehr Qualität zu finden, als bei vielen Genrebeiträgen der heutigen Zeit. Zwar merkt man den Film zu jeder Minute an, dass er mit einem Augenzwinkern zu sehen ist, besonders deutlich wird dies durch die oft witzigen, teils unpassenden Kommentare von Markus, doch hätte hier ein deutlich besserer Beitrag geschaffen werden können, sofern er etwas ernster geworden wäre. Denn absurderweise ist Bunker of the Dead zu gut um als Trashfilm gesehen zu werden, jedoch zu trashig um ihn als ernsthaften Genrebeitrag zu sehen.
Spaß macht der Film dennoch. Sieht man von den trashigen Einschüben und den nervigen Sprüchen einmal ab, oder stellt sich darauf ein, wird man die gesamten 75 Minuten bestens unterhalten. Die Egoshooter Perspektive tut ihr übriges und bringen die spannende Atmosphäre äußerst gelungen rüber. Die witzigen Einfälle, das relativ nachvollziehbare Verhalten des Protagonisten, die teils spannende und actionreiche Erzählweise sowie das klaustrophobische Setting machen den Film viel besser, als man anfangs vermutet hätte.
Fazit
Entgegen der Erwartungen haben wir es bei Bunker of the Dead mit einem spaßigen und spannenden Genrebeitrag zu tun, welcher leider in jeder Hinsicht nicht konsequent genug war. Zu gut für Trash, zu trashig um ernst genommen zu werden. Jedoch wird man die gesamte Laufzeit unterhalten und jeder Zombiefan oder FPS-Zocker darf, bzw. sollte einen Blick riskieren.
Autor: Kuehne Kuehne