Inhalt
Die dramatische Ursprungsgeschichte zum erfolgreichsten Xbox-Game aller Zeiten enthüllt die Anfänge des legendären Master Chiefs und des Blue Teams in dieser animierten Adaption des Romans von Eric Nylund.
HALO: THE FALL OF REACH schildert die Ursprünge des Halo-Universums und des Spartan-II-Programms. Das Ziel des Programms ist die Entwicklung der ultimativen Waffe: einer Gruppe von Elitesoldaten, genannt die Spartaner. Sie wurden als Kinder entführt, genetisch modifiziert und einer brutalen militärischen Ausbildung unterzogen. Im Kampf gegen eine außerirdische Allianz, die der Menschheit den Krieg erklärt, sind die Spartaner die letzte Hoffnung auf das Überleben.
Kritik
Wer sich dieses Jahr „Halo 5“ in der limitierten Collectors Edition gekauft hat kam im hauseigenen Halo-Channel schon in den Genuss von „Halo: The Fall of Reach“. Für alle anderen gibt es die drei Episoden umfassende Miniserie nun auch käuflich zu erwerben. Mit 65 Minuten Laufzeit ist die Geschichte dann auch schön kurzweilig präsentiert. Die gleichnamige Buchvorlage wird hier nun also, nachdem eine ganze Reihe Realfilme präsentiert wurde, als Animationsfilm umgesetzt.
Da kann man natürlich trefflich über den Animationsstil streiten. Einigen wird er gefallen, aber generell wirkt alles ein wenig lieblos. Die Macher kümmerten sich bereits um die Terminal-Videos bei unter anderem „Halo 4“, und auch hier wirken vor allem die Gesichter und Bewegungen doch eher leblos. Besonders wenn die Figuren in Bewegung sind fällt auf dass sie kaum in ihrer Umgebung verankert sind und dementsprechend immer so wirken als wären sie vom Raum losgelöst. Es lässt sich schwer beschreiben, aber es sieht nicht harmonisch aus. Die Umgebungen sind, wie man das auch von den Spielen gewohnt ist, aber recht schick geworden. Auch die Stimmen können sich in der Originalversion gut hören lassen und Kenner der Spiele dürften auf ein paar Bekannte treffen. Aber es ist wie es ist, und man kann über eher verwaschene Animationen gut hinwegsehen wenn dafür die Geschichte stimmt.
Nun beschäftigt sich die Buchvorlage von Eric S. Nylund detailliert mit der Entstehungsgeschichte des so genannten Master Chief. Man merkt schon, wer ein Neuling im „Halo“ Universum ist sollte sich besser einen anderen Einstiegspunkt suchen, denn großartig erklärt wird hier nicht. Stattdessen wird eine Stunde lang eine Art Best-Of des Master Chief gegeben und der Zuschauer darf seine größten Heldentaten mitverfolgen. Jetzt ist es ja irgendwo auch einem Film gegenüber unfair wenn man ihn zu sehr mit der literarischen Vorlage vergleicht, doch in diesem Falle muss man klar sagen dass zu vieles ausgelassen wurde. So bekommt man wirklich nur die Essenz der Geschichte und auf viele, durchaus spannende Handlungsstränge wird verzichtet. Das ist zwar schön weil so keine Langweile aufkommt, es sorgt aber auch dafür dass einem die Figuren nie so wirklich nahe kommen können. Die Zeit reicht vorne und hinten nicht aus um sich in der Geschichte einzufinden. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen daraus eine Serie mit mehr als nur drei Episoden mit je rund 20 Minuten Laufzeit zu machen. Stattdessen wird hier und da beinahe zusammenhanglos in verschiedene Episoden eingetaucht, eine richtige Handlung ist da auch schwer auszumachen. Im Angesicht der wirklich guten und spannenden Vorlage ist das schon eher enttäuschend.
Fazit
Fans des "Halo" Universums sollten der Vollständigkeit halber zugreifen, aber für Neueinsteiger dürfte sich "The Fall of Reach" als schwer zugänglich entpuppen. Durchwachsene Animationen und eine zusammenhanglose Geschichte werden der eigentlich spannenden Vorlage nur bedingt gerecht.