Hüter meines Bruders 2014

Drama – Germany

5.5

Nadja Bobyleva
Katja Liebing

Inhalt

Gregor, 32, hat sein Leben im Griff. Er ist glücklich verheiratet und als Assistenzarzt an einer großen städtischen Klinik am richtigen Platz. Er ist ein guter Arzt. Freundlich, ehrgeizig, professionell distanziert. Und er fühlt sich seinem Bruder Pietschi, 29, haushoch überlegen. Pietschi, der spontan und ziellos durchs Leben mäandert, andere so leicht in seinen Bann ziehen, aber nicht halten kann. Kein geregeltes Einkommen und keine längere Beziehung vorzuweisen hat. Nur immer wieder andere, viel zu junge Frauen, die kommen und gehen. Wie in jedem Jahr gehen die Brüder an Pfingsten segeln. Für Gregor fühlt sich alles an wie immer. Bis Pietschi spurlos verschwindet. Gregors normales Leben geht weiter. Die Irritation bleibt. Gregor hinterlässt Pietschi Nachrichten - keine Reaktion. Der Zufall spielt ihm einen Wohnungsschlüssel in die Hand. Gregor kontaktiert alte Freunde und Verwandte, fragt nach Pietschi, ohne damit herauszurücken, was ihn wirklich umtreibt. Er muss erkennen, wie wenig er vom Leben seines Bruders weiß, wie falsch er ihn eingeschätzt hat. Indizien, die nahe legen, dass sich Pietschi umgebracht hat, häufen sich - Gregor verdrängt sie, so gut es geht. Also: immer schlechter. Er überspielt den Schmerz und die Gewissensbisse, die er sich nicht gestattet, mit Aktionismus: Er will sich seinem verschwundenen Bruder annähern. Dem beruflichen und dem privaten Pietschi. Gregors eigenes Leben leidet darunter: Er wird nachlässig in seiner Arbeit, er entfremdet sich seiner Frau, er belügt seine Umgebung und sich selbst. Dafür liest er Pietschis Post, schläft mit Pietschis Ex, trägt Pietschis Kleider. Bis sich der ach-so-vernünftige Gregor komplett in Pietschis Leben und Freitod zu verlieren droht.

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