MB-Kritik

Pretty Thing 2025

Thriller

Karl Glusman
Alicia Silverstone
Catherine Curtin
Sergi Martos
Britne Oldford
Monica Rae Summers Gonzalez
Kyle Bary
Paul McCallion
John Wollman
Esteban Benito
Mike Rob
Tammy Blanchard
Sorika Horng
Nicole Annunziata
Austin Colby
Michael Gwinnett

Inhalt

Die attraktive und erfolgreiche Sophie trifft den viel jüngeren Elliot. Sie beginnt eine unverbindliche, erotische Affäre, lädt ihn sogar nach Paris ein. Elliot ist besessen von Sophie, doch sie verliert schon bald das Interesse an ihm. Aber der anfangs so charmante Mann lässt nicht locker: Er stalkt sie im Büro, beobachtet und verfolgt sie. Sophie muss ihn stoppen, bevor es zu spät ist. 

Kritik

Wer Karl Glusman aus dem Film Love kennt, der weiß, dass Glusman durchaus dazu in der Lage ist, leidenschaftliche Szenen zu drehen, vor allem, weil die Sexszenen bei Love teilweise nicht einmal gestellt, sondern echt sind. Dagegen wirkt Pretty Thing schon sehr prüde und die mehr oder weniger nur angedeuteten „leidenschaftlichen Sexszenen“ sind so langweilig, dass man sich schon fast nach den Szenen aus Babygirl sehnt, weil sie zwar übertrieben lächerlich sind, doch die Zuschauer wenigstens ungewollt zum Lachen bringen. Doch Pretty Thing schafft nicht einmal das, weil die sogenannten „heißen Szenen“ sich bestenfalls nur als Einschlafhilfe eignen. Dabei ist die Abwesenheit von Chemie und Leidenschaft zwischen den Darstellern bei weitem nicht das Schlimmste an diesem Werk, denn das, was wirklich durchgehend stört, ist die offensichtliche Fehlbesetzung der weiblichen Hauptrolle. Hier ist sie nämlich mit Alicia Silverstone (Catfight) besetzt und während sie bei Clueless als zuckersüßes naives Mädchen super gepasst hat, ist sie in der Rolle einer erfahrenen Verführerin ein echter Alptraum und das hat auf keinem Fall etwas mit ihrem Alter zu tun, sondern nur mit ihrer Ausstrahlung.

Man nimmt ihr die Rolle einer resoluten Sexy-Frau, die sich nimmt, was sie will, einfach nicht ab und egal wie sehr sie sich bemüht, sie wirkt stets wie eine verkniffene prüde Hausfrau, die um jeden Preis versucht der Rolle gerecht zu werden. Doch leider vergebens. Da hilft auch nicht die inflationäre Verwendung des Wortes „Ficken!“ Das macht es nicht besser, sondern unterstreicht nur, wie schlecht sie sich für diese Rolle eignet. Statt gelassen und sexy wirkt Alicia Silverstone ständig angespannt, als würde sie sich mit dieser Rolle nicht wirklich wohlfühlen. Sie soll quasi das weibliche Pendant zu Richard Gere aus Pretty Woman spielen, doch es geht mächtig schief. Sie versucht es wirklich zu sehr eine Lady zu spielen, die die Hosen anhat, aber es gelingt ihr einfach nicht. Es hilft auch nicht, dass sie bei manchen Szenen eine fette Haarsträhne vor ihrem Gesicht hat, sodass man nicht alles von ihrer Mimik mitbekommt. Doch vielleicht ist es auch besser so, denn sonst sieht man ständig nur ihr verkniffenes Gesicht mit runtergezogenen Mundwinkeln. Alicia Silverstone, hat quasi dauerhaft diesen "Angela-Merkel Gedächtnis Look" und gerade bei den Liebesszenen wirkt es schon fast bizarr. Und als ob das noch nicht genug ist, will man offenbar ihre fehlende Ausstrahlung mit seltsamen Dialogen ausgleichen. Ihre Schwester sagt zu ihr: „Du strahlst eine solche sexuelle Energie aus“ . Das klingt beinahe schon wie ein Witz.

Sicherlich liegt die sexuelle Ausstrahlung im Auge des Betrachters, doch auch sonst hat der Film absolut gar nichts zu bieten. In der ersten Hälfte darf man beobachten, wie die beiden Figuren sich kennenlernen und mehreren angestaubten „erotischen“ Szenen beiwohnen. Mehr passiert erstmal nicht und ab der zweiten Hälfte wird es etwas interessanter, weil die Verliebtheitsphase offenbar vorbei ist und Elliot (Glusman) zum Stalker wird. In diesen Szenen ist Glusman wirklich gut und er verhindert quasi im Alleingang, dass dieser Film ein Totalausfall wird, obwohl er sich schon ziemlich nah am Abgrund bewegt, weil die Handlung recht dünn ist und keine Spannung aufgebaut wird. Doch egal wie gut ein einzelner Schauspieler ist, wenn das Drehbuch schlecht ist, dann kann man einfach nichts machen und das Drehbuch von Pretty Thing ist grottenschlecht. Man setzt zu sehr auf die vermeintliche Erotik, während es zwischen den Schauspielern überhaupt nicht knistert und egal wie Glusman sich da abrackert, der ganze Film ist genauso monoton wie der dazugehörige Soundtrack und das lieblose Ende macht es auch nicht besser. Insgesamt ist der Film deshalb eine derbe Enttäuschung.

Fazit

Alles, was „Pretty Thing“ zu bieten hat, ist ein schlechtes Drehbuch, angestaubte Liebesszenen, keine gute Chemie zwischen den Darstellern und eine offensichtliche Fehlbesetzung der weiblichen Hauptrolle. Der einzige Lichtblick ist die schauspielerische Leistung von Karl Glusman, ansonsten kann man diesen Film getrost vergessen.  

Autor: Yuliya Mieland
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