Inhalt
Lucy und Josh, die sich den Vorraum zur Chefetage teilen müssen und sich auf den ersten Blick hassen, schließen den Deal, dass derjenige von ihnen kündigt, der die Beförderung nicht bekommt. Schon bald aber müssen sich die beiden fragen, ob die unerbittliche Bürorivalität zwischen ihnen nicht nur ein Spiel ist, als beide plötzlich doch mehr füreinander empfinden. Ist es für Josh nur Kalkül, um die nächste Karrierestufe zu erreichen oder stecken doch echte Gefühle dahinter?
Kritik
Zwei Menschen, die sich offenbar hassen und trotzdem wie magisch zueinander hingezogen fühlen. Das alles hat es schon tausend Mal gegeben, und dennoch ist es genau der Stoff, aus dem romantische Komödien gemacht werden. Eine gutaussehende, selbstbewusste Frau (Lucy Hale, Fantasy Island) begehrt einen kühlen und distanzierten, aber nicht weniger gutaussehenden Mann (Austin Stowell, Swallow). Natürlich kann sie sich ihre heimliche Begierde noch gar nicht eingestehen und es kommt zu einem ständigen verbalen Schlagabtausch inklusive einem Wechselbad der Gefühle: kalt und heiß und dann wieder kalt und heiß. Selbstverständlich wird es nur so heiß, wie es der ab 12 Jahren freigegebene Film zulässt. Also eher lauwarm. Aber bei einer romantischen Komödie sollte man auch nichts anderes erwarten. Alles dreht sich um eine Hass-Liebe, die doch viel mehr Liebe ist, als echter Hass.
Es ist eben ein romantischer Liebesfilm, der mit seiner Leichtigkeit und Unkompliziertheit Freude bereitet. Echte Konfliktsituationen sucht man hier vergebens und auch wenn es mal dramatischer wird, lässt der Film den Zuschauer trotzdem in wohliger Gewissheit, dass alles gut werden wird und, dass die beiden Streithähne doch noch zueinanderfinden. Man könnte zwar sagen, dass in dem Film alles viel zu glattläuft, aber im Grunde reicht es auch völlig aus, dass Josh einen Bruder-Komplex hat und von seinem Vater nicht die Wertschätzung bekommt, die er verdient. Außerdem konkurrieren Lucy und Josh, um einen Job, was ihre Diskussionen noch mehr einheizt. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt, ihr Timing bei den Witzen stimmt auch und der Rest ist die Sache des persönlichen Geschmacks.
Küss mich, Mistkerl! lädt den Zuschauer zum Abschalten ein. Es ist typisches Popcorn-Kino, bei dem man nicht viel nachdenken muss und sich einfach berieseln lässt. Nicht mehr und nicht weniger. Die Fans der Serie Psych werden sich bestimmt freuen, dass Corbin Bernsen (Die Indianer von Cleveland), der den Vater von Shawn Spencer verkörpert, hier mit von der Partie ist. Die ganze Atmosphäre ist übrigens genauso wie bei Psych locker und entspannt und die Dialoge sind humorvoll geschrieben. Insgesamt gleicht die Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten einem Tango, bei dem sich die Tanzpartner anziehen und wieder wegstoßen. Es ist ein Spiel zwischen Hass und Liebe, bei dem die Liebe die Oberhand gewinnt und diese Erkenntnis hat man schon nach den ersten paar Minuten des Films.
Fazit
„Küss mich, Mistkerl“ ist Popcorn-Kino vom Feinsten. Eine romantische Komödie, bei der man abschalten und entspannt zusehen kann, wie die Protagonisten einen schlagfertigen und lustigen „Gefühlstango“ aufführen.
Autor: Yuliya Mieland