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"4 Blocks" - Staffel 2 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "4 Blocks" - Staffel 2 - Kritik

"4 Blocks" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © TNT Serie

Story

Ein Jahr nach dem dramatischen Showdown mit den Cthulhu hat sich für die Hamadys viel verändert: Abbas steht wegen Mordes vor Gericht, Amara hat mit Latif einen Neuanfang gewagt und Toni kann endlich wie erhofft ins Immobiliengeschäft einsteigen. Doch seine Versuche, den Einfluss der Familie auszubauen, bringen nicht nur seine Ehe in Gefahr, denn die mächtigen al-Saafis geben die Kontrolle über Berlin nicht kampflos auf.

Kritik

Deutsches Serienkino im Aufwind: Mit 4 Blocks, das man auch als Antwort auf Italiens Gomorrha verstehen kann, feierte der Sender TNT Serie 2017 einen riesigen Erfolg, der zahlreiche Preise und eine große Fanbase nach sich zog. Das erkannte auch Netflix und wird mit seinem eigenen Pendant, Dogs of Berlin, noch im Dezember 2018 die gleiche Zielgruppe abzuholen versuchen. Eine Fortsetzung zu 4 Blocks jedenfalls war ziemlich schnell beschlossene Sache, knapp anderthalb Jahre nach der Erstausstrahlung der ersten Staffel ging es nun in die wohlverdiente zweite Runde, in der die arabische Hamady-Großfamilie weiter um ihre (Vor-)Machtstellung im Berliner Underground gegen feindliche Mitbewerber und den Staatsapparat kämpft.

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Die zweite Staffel setzt nun genau ein Jahr nach den turbulenten Geschehnissen von zuvor an. Tony leitet die Geschäfte, Abbas (Veysel Gelin) droht ein Prozess wegen Mordes an einem Polizisten, eine Gruppe von Tschetschenen mischt sich ein und mit den Al-Safis betritt eine weitere arabische Großfamilie die Bühne, die Anspruch auf die Geschäfte im Berliner Raum erhebt. 4 Blocks hat viele Charaktere und Erzählstränge, sowohl neue als auch alte aus der letzten Staffel, die es nun aufzufangen gilt, um sie sinnvoll unterzubringen bzw. weiterzuerzählen, zudem will auch die zeitliche Lücke narrativ gefüllt werden. Damit tut sich die Serie zunächst etwas schwer, sehr schnell springt man von einem Erzählelement zum nächsten, um möglichst schnell alles abzuarbeiten. 

Damit legt man ein hohes Tempo vor, das man konsequent aufrecht zu halten versucht. In Anlehnung an actionreiches Gangsterkino geht das Vorhaben definitiv auf, 4 Blocks ist auch in seiner zweiten Staffel intensiv, dramatisch, adrenalingeladen und spannend ausgefallen, Verschnaufpausen gibt es nur wenige. Tonal wird es diesmal auch um einiges düsterer und dreckiger, denn während Tony sich in der letzten Staffel noch von einem moralischen Kompass leiten ließ und stets zwischen seiner Familie und seinen Geschäften hin- und hergerissen war, gibt er sich nun völlig der dunklen Seite hin. Tony ist mittlerweile ein Mann, den die Gier nach Macht vorantreibt, der sich mit Geld alles und jeden kauft und Widersacher mit allen Mitteln aus dem Weg schafft. Das wird von Kida Khodr Ramadan (Nur Gott kann mich richten) auch weiterhin großartig gespielt, büßt als eigentliche Identifikationsfigur der Serie neuerdings aber auch deutlich an Sympathie ein.

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Für menschliche Zwischentöne bleibt bis auf einige Ausnahmen, darunter eine Zwangshochzeit, die die Romanze zweier sich Liebender zerstört,  diesmal nicht viel Platz, zu sehr fokussiert man sich auf den ausgefochtenen Krieg in möglichst grimmigen Gangster-Posen. Durch die authentische Darstellung des engagierten Casts ist all das zwar stets klasse inszeniert und weiß über die sieben neuen Folgen hinweg durchgehend zu unterhalten, ab und zu auf die Bremse zu treten hätte der gehetzten Erzählung aber auch ganz gutgetan, damit sich die Charaktere weiter entfalten und mehr Facetten an den Tag legen könnten. Gerade den weiblichen Figuren hätte man damit ein wenig mehr Platz freiräumen dürfen, sie kommen in der Regel etwas kurz, aber auch sonst finden sich viele weitere Figuren, die neugierig auf mehr machen.

Technisches zur Blu-Ray

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eye see movies (AV Visionen) veröffentlichte die zweite Staffel von 4 Blocks am 3. Dezember 2018 auf dem deutschen Heimkinomarkt. Die uns vorliegende Blu-Ray weiß technisch voll zu überzeugen, sowohl Bild (1.78:1) als auch Ton (Deutsch DTS-HD MA 5.1) sind überaus gelungen. Als Bonusmaterial gibt es unter anderem Interviews mit den Regisseuren Oliver Hirschbiegel, Özgür Yildirim und den Autoren Hanno Hackfort, Richard Kropf und Bob Konrad, ein 12 seitiges Booklet sowie Sticker.


Fazit

Schneller, lauter, härter: "4 Blocks" schaltet in seiner zweiten Staffel noch einen Gang hoch und punktet weitestgehend als kompromissloses, gut gespieltes Gangsterkino. Etwas weniger Tempo, dafür mehr Raum für charakterliche Entwicklung, wäre jedoch auch weiterhin wünschenswert, um der Erzählung noch mehr Kraft zu verleihen.

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