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Moviebreak zu Gast im Schauburg Film Theater Karlsruhe

Mangus

Von Mangus in A Little Trip to Heaven

Moviebreak zu Gast im Schauburg Film Theater Karlsruhe Bildnachweis: Kinoticket und Roadshow Programmheft

Kollege Stu hat in einem tollen (Leidens-)Bericht vor gut einem Jahr von einer Begegnung mit Uwe Boll himself berichtet. Anekdotenreich wurde von der „Rampage – Capital Punishment“ Kinotour berichtet, zu deren Anlass sich Boll seinerzeit den spitzen Fragen des äußerst kritischen Publikums stellen musste. Oder war es doch anders? Lest es am besten hier nochmal nach, es schadet sicher nicht.

Ich kann leider nicht mit Chili-Krabben aus dem örtlichen Thai-Imbiss und Schwärmereien eines internationalen aner-bekannten Regisseurs zu jener lokalen Spezialität dienen, dafür war ich am gestrigen Mittwoch Abend Zeuge eines Ereignisses, von welchem nur einige hundert Menschen in Deutschland ebenfalls Zeuge wurden. Natürlich kennt ihr die Erfahrungsberichte längst aus den Staaten, denn dort läuft „The Hateful Eight“ schon seit Weihnachten in ausgesuchten und vom Verleih technisch in die Vergangenheit geschickten Lichtspielhäusern. Eine Reise in die Vergangenheit, das ist es nämlich gestern gewesen. Nein, ich habe nicht Hitler erschossen, damit gefährde ich ja die Existenz unserer Internetseite (wer was, wie die Welt heute aussähe). Tarantino entschied sich, die glorreichen Zeiten des amerikanischen Films aufleben zu lassen. Mit Hilfe eines zuletzt 1966 verwendeten Kinoformats, was auf der Leinwand mit einem Seitenverhältnis von 2.76:1 die Sehgewohnheiten auf die Probe stellt.

Leider zu später Stunde geschossen, normalerweise blinkt das Schild wie ein Hurenhaus.

Und die Menschen hörten seinen Ruf und kamen in Strömen. Mitte Dezember, als die Karten zum Kauf online verfügbar gemacht wurden, waren binnen kürzester Zeit zwei Drittel des Saals ausgebucht. Es ist nicht Wacken, wo Jahr für Jahr ein neuer Negativrekord in Sachen vergriffener Karten aufgestellt wird, wirklich überraschend ist der Ansturm auf die Tickets aber nicht, auch wenn der Termin an einem Mittwoch um 23:00 Uhr bei einer Lauflänge von drei Stunden zuzüglich Ouvertüre und „Intermission“ zu vereinzeltem Klagen aus dem Publikum führte. „Ich muss morgen an die Arbeit“ war nach dem Abspann und den ersten Blicken auf die Uhr, es war bereits 3, zu hören. Doch für den Maestro riskieren die Menschen wohl gerne Schelte am Arbeitsplatz, wer will es ihnen verübeln?

Ganze vier Kinos Image titlein Deutschland waren Ultra Panavision 70 gewachsen. V-I-E-R, bei 1630 (Stand: 2014, Tendenz fallend, leider) Spielstätten. Woran es liegt, dürfte klar sein. Die flächendeckende Umstellung auf digitale Projektion in Verbindung mit urbanen Multiplexen hinter gefühlt jeder Ecke. Mit den Multiplexen ist es wie mit dem Fastfood namhafter Ketten. Es wird garantiert, dass Kinoerlebnis ist in jeder Filiale gleich. Doch wollen die Filmfreunde diesen geschmacklosen und lieblos zubereiteten Einheitsbrei noch weiter ertragen? Die Schauburg Karlsruhe gibt es seit 1929 als reines Kino, wiederaufgebaut nach dem zweiten Weltkrieg im Jahr 1949 und seither mit diversen Preisen für kulturell wertvolles Programm ausgezeichnet. In Kino mit Geschichte, das sieht man von außen. Das aktuelle Kinoprogramm ist hinter Schaukästen zu beiden Seiten entlang des Gangs zu studieren. Hier reihen sich aktuelle Großproduktionen à la „The Revenant“ an Werbung für die „lesbisch/schwulen Filmetage“ oder Retrospektiven, anlässlich des bevorstehenden Karnevals mit „The Rocky Horror Picture Show“, natürlich mit dem original Aushangmaterial von damals. Die Schauburg und die zum Glück noch vorhandenen Programmkinos bedienen eine Nische, die keine Nische sein müsste.

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Der Trip nach Karlsruhe erfüllt mich nun, einen Tag später, mit Bedauern. Ich habe den köstlichen Nektar gelebter Filmkultur geschmeckt, zu einhundert Prozent abhängig machend. Doch will ich den ungewöhnlich warmen Januarabend des Jahres 2016 nicht missen wollen, werde ihn sicher wiederholen.Die 70mm Screenings für Tarantinos jüngsten Streich wird es übrigens noch einige Zeit geben und waren nicht nur den Preview Besuchern vorbehalten. Karlsruhe bietet hier sogar gleich drei Variationen an, originalvertont ohne Untertitel, OV mit Untertitel und deutsch 70mm. 

Weil Ihr Euch so mühsam durch mein Gestotter gelesen habt, anbei eine kleine Belohnung in Bildform. Wer von Euch hat den Film schon gesehen? Wenn ja, wo und wie?

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