Erwähnungen
Januar 2018
Von in Adventskalender 2018 *FÜR TEXTERSTELLUNG*
am Dienstag, 04 Dezember 2018, 09:22 Uhr
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Wer sich der Kälte des Januars entziehen wollte, war gut beraten ins Kino zu gehen. Dort gab es in diesem Monat nämlich einige äußerst sehenswerte Filme zu entdecken, auch wenn sich Blockbuster traditionell im ersten Monat des Jahres rarmachen, da das Weihnachtsgeschäft noch stark nachhallt. Wer dennoch große Bilder und noch größere Emotionen sehen wollte, bekam mit Hugh Jackman als Greatest Showman gutes Augenfutter geliefert. Wir bewerteten das Musical mit 7 Punkten. Hier unser Fazit:
"The Greatest Showman" erzählt eine Geschichte, die schon fast einem Märchen gleicht. Zwar beinhaltet der Film eine lobenswerte Message, die auch heute nach wie vor ihren Platz im Alltag findet, allerdings verliert der Film in seinem Voranschreiten diese immer mehr aus den Augen. Nichts desto trotz sind die unterhaltsamen Gesangs- und Tanzeinlagen prächtig in Szene gesetzt und vor allem der Hauptdarsteller reißt das Publikum mit seiner exorbitanten Ausstrahlung in die überinszenierte Welt des skurrilen Showbiz. Ob die Geburtsstunde des Zirkus wirklich so ausgesehen hat, ist natürlich keine Frage, die man sich bei diesem Streifen stellen sollte, denn am Ende des Tages ist "The Greatest Showman" eben nur eins: Show.
Für Anime-Fans war der Januar übrigens ein echtes Highlight, denn Your Name kam endlich auch in die deutschen Kinos. Zwar nur im geringen Umfang, dies aber so erfolgreich, dass der deutsche Verleih weitere Spieltermine festsetzte. Mittlerweile gibt es den Film auf DVD und Blu-ray. Wer ein Herz für Animes hat sollte einen Blick riskieren.wir vergaben immerhin 7,5 Punkte. Hier unser Fazit:
Makoto Shinkais Sensationserfolg „Your Name“, der mittlerweile als erfolgreichster Animationsfilm aller Zeiten gilt, erzählt mit den Mitteln des Coming-of-Age-Films sowie dem Konzept der Körpertausch-Komödie zunächst auf leichtfüßige, beschwingte Weise von den adoleszenten Sehnsüchten und Bedürfnissen zweier gegensätzlicher Teenager. Zu wahrer emotionaler Größe steigt der wundervoll animierte Film aber erst in der zweiten Hälfte auf, in der der Regisseur mithilfe von Zeitreise-Elementen und japanischer Mythologie eine aufkeimende Liebe schildert, die gegen sämtliche rationale Regeln ankämpft und irdische Schranken zwischen Raum und Zeit sowie Leben und Tod zu überkommen versucht.
Noch mehr Punkte, nämlich stolze 8, erhielt der Horrorfilm It Comes at Night, der bei Kritikern für Verzückung sorgte, viele Kinozuschauer aber eher langweilte. Vermutlich weil sie ein Jump-Scare-Fest wie Insidious: The Last Key erwartet haben, der ebenfalls im Janaur in die deutschen Kinos kam und den wir mit 5 Punkten nicht gerade euphorisch bewertetet haben. Wir sind Team It Comes at Night, denn dieser Film...
[...] ist der Beweis, dass sich mit Minimalismus im Hinblick auf Story, Cast und Setting ein absolut dichter und atmosphärisch überragender Horrorstreifen erzählen lässt. Schauderhaft schön gefilmt, eine bizarre Soundkulisse und der Verzicht auf überhebliche Jumpscares heben diesen Genrevertreter von der zeitgemäßen Konkurrenz deutlich ab. "It Comes at Night" ergreift die Aufmerksamkeit und die Neugier des Zuschauers in der ersten Minute und lässt diese erst mit dem Eintritt des Abspanns los. Modernes Horrorkino von seiner besten Seite.
Wie ihr lesen könnt ein famoser Film, aber nicht der beste Kinostart des Monats. Diese Auszeichnung geht an Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, der bei uns vergoldete 8,5 Punkte erhielt. Der Film von Martin McDonagh (Brügge sehen... und sterben?) war sensationell besetzt und brachte Frances McDormand (Fargo) und Sam Rockwell (Iron Man 2) jeweils einen Oscar ein. Der beste Kinostart im Januar:
Mit stilistischen Anleihen an Neo-Western, Thriller und Kleinstadtsatire eröffnet die pechschwarze Komödie einen scharfsichtigen Blick auf die schwelende Gewalt hinter harmlosen Provinzfassaden. Frances McDormand steht an der Spitze eines starken Ensembles, dass die vielschichtigen Figuren und ihre Beziehungen fesselnder macht als das Verbrechen – dessen Sühnung mit einer zynischen Pointe aufwartet.
Ebenfalls einen Oscar erhielt Gary Oldman (Dame, König, As, Spion) für seine Darstellung in Die dunkelste Stunde, der bei uns aber nur 5 Punkte erhielt. Warum das Drama nur so eine mittelmäßige Wertung bekam, erklärt unser Fazit:
Eine visuell ansprechend aufbereitete Geschichtsstunde, die sich leider zunehmend allerlei Pomp, Pathos und Peinlichkeiten verschreibt. Gary Oldman erspielt derweil verdiente Oscarnominierungen für sich und seine Make-Up-Artists.
Abschließend müssen hier noch zwei deutsche Produktionen erwähnt werden. Zum einen die Actionkomödie Hot Dog sowie das Gangsterdrama Nur Gott kann mich richten. Während erst genannter Film nur das Retorten-Programm deutscher Komödienstandards ablieferte, was wir mit 3,5 Punkten ahndete, versuchte die andere nationale Produktion etwas frischen Genre-Wind zu genieren und das recht erfolgreich (immerhin: 6,5 Punkte). Große Erfolge waren beide Filme aber nicht an den Kinokassen.
Sehenswert im Januar waren außerdem noch: Das Leuchten der Erinnerung, Die Spur, Marlina und On the Beach at Night Alone.
Zu der Rubrik „Nicht gesehen, nichts verpasst“ gehörten im Januar u.a. The Commuter, Der andere Liebhaber.
Tägliches Gewinnspiel: Die heutige Frage für das täglich Gewinnspiel lautet: Mit welchem Film habt ihr euer Kinojahr 2018 begonnen und hat es sich gelohnt? Zu gewinnen gibt es heute die Blu-Ray von Wunder!
Gesamt Gewinnspiel: Wenn ihr bei der Gesamtverlosung mitmachen wollt, dann beantwortet folgende Frage und schickt diese am Ende gesammelt an uns: Wann und wo feierte It Comes at Night seine Premiere auf der großen Leinwand?
Wir freuen uns schon auf eure Beteiligung. Möge der Weihnachtsspaß beginnen. Euer Moviebreak-Team.
Autor: Sebastian Groß
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