Die Ticketreservierung eilt zwar noch nicht, aber dennoch dürfte es für den ein oder anderen durchaus interessant sein, was uns 2019 in den deutschen Lichtspielhäusern erwartet. Nachdem wir gestern einen Blick auf das erste Quartal des kommenden Jahres geworfen haben, geht es heute mit dem zweiten Block weiter. Neben den obligatorischen Fortsetzungen, Neuauflagen und Superheldenorgien, wartet auch die ein oder andere Perle darauf, entdeckt zu werden.

April

Der erste Donnerstag im April steht ganz im Zeichen der Neuauflagen. So erwartet uns zunächst Tim Burtons Version des Disney-Klassikers Dumbo. Mit Colin Farrell, Danny DeVito und Eva Green prominent besetzt, ist es jedoch vor allem Burton als Regisseur, der uns Hoffnung auf einen gelungenen Streifen macht. Weniger Potential scheint hingegen das von Kevin Kölsch und Dennis Widmyer inszenierte Remake von Friedhof der Kuscheltiere. Es bleibt abzuwarten, inwiefern das Regieduo die Stärken von Stephen Kings Roman auf die große Leinwand bannen kann. Für alle masochistisch veranlagten Zuschauer erwartet uns mit Monsieur Claude und seine Töchter 2 die Fortsetzung zum gleichnamigen Erstling aus dem Jahr 2014.

Am 11. April tut sich vor allem Paul Dano mit seinem Regiedebüt Wildlife hervor. Auch wenn das Familiendrama mit Carey Mulligan und Jake Gyllenhaal in der MB-Kritik ernüchternd abgeschnitten hat, machen die internationalen Lobpreisungen neugierig auf die Romanadaption Danos. In der Kategorie Neuauflagen, die die Welt nicht braucht erwartet uns Hellboy – jedoch ohne Ron Perlman oder Guillermo del Toro. Zum Überraschungshit könnte hingegen das Fantasy-Drama Border werden, welches beim Europäischen Filmpreis 2018 mit einigen Nominierungen bedacht wurde. Und auch wer im Kinosaal vor allem leiden will, kommt mit Abikalypse, der neuen „Komödie“ der Lochis, höchstwahrscheinlich voll auf seine Kosten.

Am 18.04. erwartet uns nur ein interessanter Film, der könnte es dafür jedoch in sich haben. In At Eternity`s Gate wird Willem Dafoe zu Vincent van Gogh, der in einer tiefen Sinnkrise steckt. An seiner Seite Oscar Isaac und Mads Mikkelsen – spannend!

Der vierte und letzte Donnerstag im April hat uns vor allem eines zu bieten – Superhelden. Mit Avengers 4: Endgame erscheint die heißerwartete Fortsetzung zum diesjährigen Infinity War. Der jüngst erschiene Trailer lässt ein actionreiches Finale erwarten. Außerdem: Life Itself, ein romantisches Drama des Crazy, Stupid, Love. Autors Dan Fogelman. Mit dabei ist abermals Oscar Isaac.

Mai

Der Mai beginnt überschaubar. Im Netz der Versuchung, das neueste Werk von Steven Knight, führt Matthew McConaughey und Anne Hathaway auf eine kleine Karibikinsel.

Die Woche darauf folgt dann Pokemon Meisterdetektiv Pikachu, dessen erster Trailer vor kurzem zum absoluten Hit im Internet wurde. Wir sind gespannt, was dieses skurrile Projekt zu bieten haben wird.

Liebhaber von Harmony Korine dürfen sich den 16. Mai ganz dick im Kalender anstreichen. In der Kiffer-Komödie Beach Bum spielt Matthew McConaughey einen rebellischen, aber nichtsdestotrotz liebenswürdigen Typen. An seiner Seite: Zac Efron. Nach Spring Breakers das nächste Meisterwerk?

Wer es im Kino gerne hart und kantig mag, der wartet eine Woche länger und sieht sich dann den mittlerweile dritten Teil um Keanu Reeves stilsicheren Actionhelden John Wick an. Familienfreundlicher wird es bei Guy Ritchie, der uns mit Aladdin die nächste Realverfilmung eines Disney-Klassikers schenkt.

Abgerundet wird der Monat Mai mit zwei vielversprechenden Kandidaten. Godzilla 2: King of the Monsters ist die Fortsetzung von Gareth Edwards Godzilla aus dem Jahr 2014 und könnte zum gigantischen Monsterspektakel des Jahres werden. Außerdem erwartet uns Rocketman, ein Film über das Leben von Elton John. Es bleibt jedoch fraglich, inwieweit sich Regisseur Dexter Fletcher von den festgefahrenen Strukturen der klassischen Filmbiografie lösen kann.

Juni

Der Juni beginnt mal wieder mit Superhelden. Wer sich bereits vom neuen Avengers erholt hat, pilgert in X-Men: Dark Phoenix. Wer stattdessen genug von Superhelden hat, der schaut sich Danny Boyles neuesten Film All You Need an. Über den ist noch nicht viel bekannt, es soll sich jedoch um eine Komödie aus der Feder des Tatsächlich... Liebe Machers Richard Curtis handeln und eventuell ein Musical sein.

Am 13. Juni erwartet uns abermals ein Reboot, nach dem wohl keiner gefragt hat. In Men in Black: International tritt Chris Hemsworth in die Fußstapfen von Will Smith, an seiner Seite steht außerdem Rebecca Ferguson.

Am 20. folgt dann Grudge, dessen einziger Hoffnungsschimmer Regisseur Nicolas Pesce ist. Dieser konnte sein enormes Genregespür zuletzt mit Piercing unter Beweis stellen und verwandelt das eigentlich furchtbar banale Projekt durch seine Beteiligung zu einer interessanten Neuauflage.

Der bis dato eher mau aufgestellte Juni endet mit Ford v. Ferrari, einem Biopic über die Rivalität zwischen Ford und Ferrari in den 1960er Jahren. Unter der Regie von James Mangold laufen Matt Damon und Christian Bale hoffentlich zur Höchstform auf.