Leonard Vole (Beau Bridges, Die fabelhaften Baker Boys) soll seine Geliebte, eine reiche ältere Dame, ermordet haben. Zur wichtigsten - und gefährlichsten - Zeugin vor Gericht wird ausgerechnet seine attraktive Frau Christine (Diana Rigg, Das Böse unter der Sonne).

Wenn eine clevere Geschichte genauso clever umgesetzt wird, dann kann man sich nur darüber freuen. Auch wenn man auf den letzten Metern das Muster erkennt, das hinter der Story steckt, ist man dennoch überrascht, weil die Auflösung anders ist als bei der Kurzgeschichte, auf der Zeugin der Anklage basiert. Für Überraschungen war die "Queen of Crime" immer gut und hat das Ende kurzerhand für ein Theaterstück umgeschrieben und der Film orientiert sich an genau diesem Ende. Natürlich hat die Verfilmung aus dem Jahre 1982 es schwer mit Billy Wilders (Manche mögen's heiß) Verfilmung aus dem Jahre 1957 mitzuhalten, weil sie in ihrer Perfektion nicht zu übertreffen ist, nichtsdestotrotz hat Zeugin der Anklage aus dem Jahre 1982 auch ihre Stärken.

Das nervige Auftreten der Krankenpflegerin, (Deborah Kerr, Die Reise) die stets um die Gesundheit des Sir Wilfrid Robarts (Ralph Richardson, Exodus) besorgt ist, avanciert schnell zum Running Gag. Mal will sie, dass der gesundheitlich angeschlagene Anwalt ein Schläfchen macht, mal will sie ihm passende Unterwäsche für die bevorstehende Urlaubsreise anfertigen lassen oder ihn mit Tabletten füttern. Es ist skurril und bis zu einem gewissen Grad witzig, doch es lenkt zum Glück nie von dem spannenden Justizprozess ab, der detailverliebt dargestellt wird. Wie beweist man die Unschuld des Mandanten, wenn alle Beweise gegen ihn zu sprechen scheinen? Mit viel Geschick hat Agatha Christie überraschende Wendungen eingebaut, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Die Spannung steigert sich während des Prozesses immer mehr und mehr, bis man letztendlich die Wahrheit erfährt. Nichts als die Wahrheit.