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Dämonischer Wahnsinn - Kritik zur 1. Staffel "Ash vs. Evil Dead"

siBBe

Von siBBe in Ash vs. Evil Dead - Staffel 1 Kritik

Dämonischer Wahnsinn - Kritik zur 1. Staffel "Ash vs. Evil Dead" Bildnachweis: © Starz

30 Jahre ist es her, seit Ash und seine Freunde in einer Waldhütte das Nekronomikon fanden und durch das laute Lesen seiner Passagen die Dämonen entfesselten. Sogar ein Trip in die Welt der Untoten war nötig, um sich dem Übel zu stellen. Heute will Ash davon nichts mehr wissen, Verantwortung für die damaligen Fehler will er auch nicht übernehmen. Durch ein weiteres Missgeschick holen die Dämonen der Vergangenheit Ash nun jedoch wieder ein und bedrohen gleichzeitig die gesamte Menschheit. Muss Ash sich dem Bösen noch einmal stellen?

Was haben wir uns nicht alle gefreut als sich Sam Raimi und Bruce Campbell 23 Jahre nach "Armee der Finsternis" wieder zusammengetan haben, um ihre vor stolzen 34 Jahren erschaffene "Evil Dead"-Kultreihe fortzusetzen. Diesmal jedoch in Serienform, ausgestrahlt vom US-Bezahlsender Starz. Die erste Staffel, die 10 Folgen zu je rund 30 Minuten umfasst, hat nun ihr Ende gefunden, so dass wir nach unserem damaligen First Look, der bei uns einen positiven Eindruck hinterließ, nun einen Blick auf das Gesamtergebnis werfen wollen.

Wie schon in den beiden Sequels der Filmreihe schlägt die Serie einen sehr humoristischen Ton an und nimmt sich zu keiner Sekunde ernst. Wer also nach dem bitterbösen "The Evil Dead" ("Tanz der Teufel") oder auch nach dem kürzlich erschienenen Remake ernsten Horror erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse. "Ash vs. Evil Dead" dient vor allem der Unterhaltung, ist durch und durch mit jeder Menge schwarzen Humor durchzogen, vollgepackt mit überzeichneten Charakteren und allerlei lustigen Sprüchen. Star der Show ist natürlich der titelgebende Ash (Bruce Campbell), das wohl sympathischste Arschloch der Fernsehlandschaft. Ash ist ein Egoist, er geht mit seinem Mitmenschen sexistisch und auch rassistisch um, sein eigenes Wohl zählt allein, er will seinen Spaß, alles andere interessiert ihn nicht. Das wird von Bruce Campbell jedoch so überdreht und locker gespielt, dass man ihn dennoch, oder vor allem deswegen, gern haben muss, immerhin geht hier alles mit einem starken Augenzwinkern über die Bühne. Ihm zur Seite stehen zudem zwei Sidekicks, der aus Honduras stammende Pablo (Ray Santiago), der in Ash sofort den einzigen Retter der Menschheit erkennt, den uralten Legenden seines Onkels nach "El Jefe" genannt (was soviel bedeutet wie: "Der Boss") sowie die reizende Kelly (Dana DeLorenzo), die sowohl verbal als auch physisch sehr schlagfertig ist. Als gut funktionierendes Trio, zwischen dem die Chemie sehr stimmig ist, geht es mit den dreien durch die gesamte erste Staffel.

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Trotz des Humors kommt der Horrorpart nicht zu kurz. Dämonen gibt es an jeder Ecke und so kommt es zu zahlreichen blutigen Ausschreitungen zwischen allen Beteiligten. Das mag zwar nur bedingt spannend sein, da nie wirklich ernst, ist dafür aber stets unterhaltsam. Mit seinem Gewaltgrad hält sich die Serie dabei glücklicherweise auch nicht zurück und so wird hier ordentlich gemetzelt und Blut verspritzt was das Zeug hält. 

Angenehm ist dabei der Oldschool-Touch, der die Serie durchzieht. Größtenteils hat man tatsächlich auf altbewährte Maskentechnik und Kunstblut gesetzt, was dem Feeling sehr gut tut. Unverständlich bleibt aber, warum doch immer mal hier und da einige Szenen herausstechen, wo eben doch unschönes CGI zum Einsatz kam. Das mag zwar an einigen Stellen sinnvoll sein, an einigen anderen sogar unvermeidbar, jedoch tauchen hin und wieder Szenen auf, in denen es nicht hätte sein müssen und die alles andere als gut aussiehen. Schade, denn somit muss die Serie mit einem kleinen Schönheitsfehler leben.

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Über die 10 Folgen geht es für Ash und seine beiden neuen Freunde quer durch die Stadt und seine Vororte, wobei es sogar zu einem Besuch an einen Originalschauplatz kommt. Da jede Folge nur knapp 30 Minuten umfasst geht das Ganze auch recht schnell vonstatten. Das mag zwar den Vorteil haben dass kaum Leerlauf entstehen kann und der Unterhaltungsfaktor stets hoch ist, gibt aber auch nur wenig Möglichkeit die Story oder die Charaktere weiterzuentwickeln, da dafür einfach nicht die Zeit reicht. Längere Folgen wären durchaus wünschenswert.

Dadurch geht beispielsweise Lucy Lawless unter den Charakteren ein wenig unter. Als prominenter Star neben Campbell und zudem auch mit recht wichtiger Rolle tritt ihre Figur, wenn überhaupt, nur am Rande auf. Lediglich zum Finale hin findet sie endlich ihren Platz, hinterlässt dennoch einen etwas unbefriedigenden Eindruck.

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Technisches zur Blu-Ray-Fassung: 20th Century Fox Home Entertainment veröffentlicht die erste Staffel "Ash vs Evil Dead" am 28. September 2017 auf DVD und Blu-Ray im deutschen Handel. Ton (Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby TrueHD 7.1)) und Bild (16:9 - 1.77:1) der uns vorliegenden BD zeigen sich dabei äußerst gelungen, aus technischer Sicht gibt es nichts zu beanstanden. Schade ist jedoch, dass das Bonusmaterial so knapp und auch unspektakulär ausfällt. Mit "Ash inside the World" (11 Min.), "How to kill a Deadite" (2,5 Min.) und "Best of Ash" (1,5 Min.) sind die Zugaben kaum der Rede Wert, zumal es sich dabei größtenteils um Promomaterial und Zusammenschnitte der Serie handelt. Schade, denn hier hätte sich sicherlich noch einiges mehr angeboten, vom Making Of bis hin zu Outtakes wäre die Wunschliste lang gewesen.

Fazit: "Ash vs. Evil Dead" legt mit seiner ersten Staffel einen tollen Start hin. Sympathische Charaktere, viel bekloppter Humor und jede Menge Blut sorgen für reichlich Spaß. Ein paar Schönheitsfehler wie der gelegentlich unnötige CGI-Einsatz plagen die Serie zwar noch, doch mit der bereits geplanten zweiten Staffel, an der erneut Raimi und sein Team arbeiten werden, gibt es Gelegenheit, diese kleineren Makel auszubügeln. 

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