Geprägt von einem white male gaze, der die weiblichen Hauptfiguren insbesondere in Szenen sexueller Gewalt, Erniedrigung und Autoaggression objektiviert, sexualisiert und exotisiert, ist die perspektivische Problematik Konstantin Bojanovs reißerischer Crime Story geradezu exemplarisch für die konservativen Festival-Strukturen. Die verschließen sich Frauen, queeren und nicht-weißen Menschen, deren Geschichten von anderen appropriiert werden. Mit fragwürdigen Mitteln, falschen Aussagen und Prestige heischendem Sensationalismus. In dem derivativen Szenario sticht allein das Schauspiel Anasuya Senguptas mit seiner zornigen Kraft hervor.